Dow legt Pause ein Nasdaq-Indizes ziehen mit Rekordhochs nach
02.12.2024, 23:04 Uhr Artikel anhören
Die Anleger warten jetzt vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht für November.
(Foto: picture alliance / newscom)
Die Rekordjagd an der Wall Street setzt sich auch zum Wochenbeginn fort. Nach Dow und S&P 500 zieht der technologielastige Nasdaq nach und erreicht ein neues Rekordhoch. Das liegt vor allem an einem Kurssprung von Super Micro Computer.
Die zu dieser Jahreszeit oft zu beobachtende Jahresendrally scheint sich zu verfestigen. Nachdem Dow Jones und S&P-500-Index am Freitag neue Allzeithochs erreicht haben, zogen zum Wochenstart die technologielastigen Nasdaq-Indizes nach. Zum Handelsende lagen sie bis zu 1,1 Prozent höher als am Freitag. Der S&P-500-Index stieg um 0,2 Prozent, der enger gefasste Dow-Jones-Index hing zurück, er gab um 0,3 Prozent nach auf 44.782 Punkte. Größere Bremser waren die relativ schwer gewichteten Aktien von Amgen (-1,7%), JP Morgan (-1,4%) und McDonald's (-1,2%). Beste Dow-Werte waren Microsoft (+1,8%) und Amazon (+1,4%).
Für etwas Rückenwind sorgten neue Konjunkturdaten. Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende US-Gewerbe fielen im November deutlich besser aus als erwartet. Für den 18. Dezember wird mit rund 65-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine US-Zinssenkung eingepreist. Den letzten Impuls für die Entscheidung dürfte am Freitag der Arbeitsmarktbericht für November setzen. US-Notenbanker Raphael Bostic zeigte sich offen für eine weitere Zinssenkung und betonte die Bedeutung der kommenden Arbeitsmarktdaten. Fed-Gouverneur Christopher Waller neigt zu einer weiteren Zinssenkung, betonte aber auch, dass unerwartet starke Wirtschaftsdaten vor dem Zinstreffen am 18. Dezember seine Meinung noch ändern könnten.
Der Dollar zog kräftig an, der Euro fiel um 0,5 Prozent auf gut 1,05 Dollar. Am Wochenende hatte der designierte Präsident Donald Trump den BRICS-Staaten mit Zöllen gedroht, sollten sie eine eigene BRICS-Währung schaffen gegen den Dollar als Weltleitwährung. "Dies scheint ein weiterer Hinweis darauf zu sein, dass die neue Regierung einen starken Dollar anstrebt", kommentierte Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. Im Handel war aber auch von einer Euro-Schwäche die Rede angesichts der politisch wackligen Lage in Frankreich, wo der Regierung im Streit um den Haushalt ein Misstrauensvotum droht.
Die Ölpreise gingen kaum verändert aus dem Tag, wobei der feste Dollar gebremst haben dürfte. Solide ausgefallene Konjunkturdaten aus China und die Erwartung, dass die Opec+ ihre geplante Fördermengenerhöhung weiter hinauszögern dürfte, hatten die Preise nur anfänglich leicht gestützt. Der Goldpreis gab um gut 12 auf 2638 Dollar nach, belastet ebenfalls vom Dollar, dazu aber auch den anziehenden Anleiherenditen.
Personalien bei Intel und Stellantis im Fokus
Bei den Einzelwerten standen Intel und Stellantis mit den jeweiligen Abgängen der Unternehmenschefs im Fokus. Für Intel ging es nach lange Zeit kräftigen Gewinnen um 0,5 Prozent nach unten. Nachdem CEO Pat Gelsinger seinen Posten niedergelegt hatte, erklärten Teilnehmer die zunächst positive Kursreaktion mit der in diesem Jahr unter Gelsinger extrem schwachen Kursentwicklung des Intel-Papiers von minus 52 Prozent. Später habe dann die Unsicherheit über die Zukunft des Chipriesen die Oberhand gewonnen.
Stellantis sackten um 6,3 Prozent ab nach dem sofortigen Weggang von CEO Carlos Tavares. Umsätze und Gewinn des Automobilherstellers waren im laufenden Jahr stark zurückgegangen. Tavares hatte auf dem Investorentag im Sommer eingeräumt, dass es "arrogant" gewesen sei, nicht früher auf die drohenden Schwierigkeiten zu reagieren.
Super Micro Computer haussierten um 28,7 Prozent. Der Serverhersteller hatte mitgeteilt, dass Sonderprüfungen der Bilanz keine Beweise für Betrug oder Fehlverhalten des Managements erbracht hätten. Das Unternehmen hatte vor einigen Wochen seinen Quartalsbericht verschoben und seinen Wirtschaftsprüfer Ernst & Young verloren.
PTC Therapeutics schnellten um fast 19 Prozent nach oben. Novartis hat mit dem US-Pharmaunternehmen eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung für dessen Programm zur Behandlung der Huntington-Krankheit geschlossen. PTC erhält eine Vorabzahlung von 1 Milliarde Dollar, ferner wurden weitere Zahlungen bis zu 1,9 Milliarden Dollar verabredet.
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Quelle: ntv.de, ino/DJ