Wirtschaft

Praktisch ausgebucht für 2023 Daimler Trucks verbietet sich noch zu viel Optimismus

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In den USA lassen erste Kundengespräche Daimler Trucks auf ein Bestellplus hoffen.

In den USA lassen erste Kundengespräche Daimler Trucks auf ein Bestellplus hoffen.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Der LKW-Bauer Daimler erwartet erneut ein Jahr mit Bestellungen über dem Angebot. Wegen zahlreicher Unwägbarkeiten hält der DAX-Konzern bislang aber noch an seiner Prognose fest. Das könnte sich nach Ansicht von Experten aber zur Jahresmitte ändern.

Der LKW-Bauer Daimler Truck bleibt trotz Gewinnsprungs im Auftaktquartal vorsichtig mit Blick auf das Gesamtjahr. Einerseits bleibe die Nachfrage hoch und die Versorgung mit Halbleitern sei besser, sodass anders als im vergangenen Jahr keine Produktionsstopps zu erwarten seien, erklärte Finanzchef Jochen Goetz. Andererseits hapere es aber an anderen Bauteilen, und Cyberattacken auf Zulieferer schürten Sorgen über die Stabilität der Lieferkette. "Wir erwarten 2023 ein weiteres Jahr mit einer Nachfrage deutlich über dem Angebot", sagte Goetz, warnte aber zugleich: "Wir sind nicht sicher, dass die Lieferkette stabil genug ist für ein höheres Volumen."

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Analysten hatten nach Ende April veröffentlichten Eckdaten mit unerwartet hohem Betriebsgewinn und einer Rendite von 8,8 Prozent mit einem noch höheren Gewinnziel gerechnet. Bislang geht der DAX-Konzern von deutlich mehr Umsatz und bereinigtem Betriebsgewinn aus sowie einer Rendite in der Spanne von 7,5 bis 9,0 Prozent. Bei stabiler Lieferkette gebe es Aufwärtspotenzial, sagte Goetz. Die Analysten von Stifel Research gehen jetzt davon aus, dass der Ausblick nach dem zweiten Quartal angehoben wird.

Von Januar bis März steigerte der Konzern den Absatz um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf gut 125.000 Einheiten. Der Umsatz schnellte um ein Viertel auf 13,2 Milliarden Euro nach oben, das Konzernergebnis verdreifachte sich fast auf 795 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Zu dem Gewinnsprung trugen auch höhere Preise und mehr Service-Geschäft bei. Die Preisanhebungen des vergangenen Jahres kämen jetzt zum Tragen, sagte Goetz. Sie sollten jetzt stabil bleiben, obwohl sich Rohstoffe wie zum Beispiel Stahl weiter verteuerten.

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Anzeichen für Auftragsstornierungen aufgrund der schwachen Konjunktur sehe Daimler nach wie vor nicht. Der Rückgang des Auftragseingangs um elf Prozent auf rund 123.000 Einheiten im ersten Quartal bereitet dem Weltmarktführer für Schwerlaster kein Kopfzerbrechen. Das Minus liege daran, dass die Auftragsbücher für 2024 noch nicht geöffnet seien, erklärte Goetz.

Auf dem größten Markt, den Vereinigten Staaten, erwartet Daimler nach Gesprächen mit großen Flottenkunden eine steigende Nachfrage für 2024. Die Auftragsbücher seien in Europa und den USA so gut gefüllt, dass Daimler in beiden großen Regionen praktisch ausverkauft sei im laufenden Jahr.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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