Wirtschaft

Kunden kaufen weniger SchuheDeichmann beklagt Sandalenwetter

23.12.2018, 08:23 Uhr
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Festes Schuhwerk wird am Pool nicht benötigt. (Foto: imago/McPHOTO)

Der lange und heiße Sommer in diesem Jahr hat den Menschen die Lust aufs Shoppen verleidet. So klagt auch Schuhhändler Deichmann über die rückläufige Nachfrage nach Schuhen und Stiefeln. Dennoch könnte 2018 für den Einzelhändler glimpflich zu Ende gehen.

Europas größter Schuhhändler Deichmann hatte 2018 wie die gesamte Bekleidungsbranche mit den Folgen des ungewöhnlich langen und warmen Sommers zu kämpfen. "Ein Teil des Konsums hat daher schlichtweg nicht stattgefunden, allen voran bei geschlossenen Schuhen, aber auch bei Stiefeln", sagte Unternehmenschef Heinrich Deichmann der "Welt am Sonntag". Dank der Eröffnung neuer Filialen rechne er für die Deichmann-Gruppe für 2018 dennoch mit Wachstum.

Deichmann hatte 2017 nach eigenen Angaben 176,6 Millionen Paar Schuhe verkauft. Weltweit setzte der Schuhhändler 5,8 Milliarden Euro um. In Deutschland betrug der Erlös 2,3 Milliarden Euro.

Der heiße Sommer setzt derzeit der gesamten Modebranche zu. Seit Monaten hagelt es bei den entsprechenden Einzelhändlern Gewinn- und Umsatzwarnungen in Serie. Betraf es anfangs vorwiegend Modehändler mit überwiegend stationärem Handel, traf es zuletzt auch immer mehr Online-Händler. Für Schockwellen am Aktienmarkt hatte vor gut einer Woche die Umsatz- und Gewinnwarnung des britischen Online-Modehändlers Asos gesorgt. Die Papiere des deutschen Versandhändlers Zalando waren daraufhin regelrecht eingebrochen.

Ungeachtet dessen will Deichmann weiter wachsen: Im kommenden Jahr soll die erste Filiale in Dubai eröffnen. Auch in China will der Schuhhändler nach Deichmanns Worten Fuß fassen - dort will er allerdings nur online an den Start gehen. In Deutschland sieht Deichmann nur noch begrenzte Expansionsmöglichkeiten. "Hier dürften wir die Wachstumsgrenze mittlerweile erreicht haben", sagte der Unternehmenschef. Deichmann wolle daher verstärkt im Ausland in den Ausbau des Filialnetzes investieren. In Deutschland gehe es "eher um die Modernisierung und Optimierung von Standorten", sagte Deichmann.

Quelle: kst/dpa

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