Wirtschaft

Börsengang geplant Delivery Hero wächst weiter und macht Nahost-Tochter zu Geld

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Der Essenslieferant kündigte auch den Börsengang seiner Nahost-Tochter Talabat an.

Der Essenslieferant kündigte auch den Börsengang seiner Nahost-Tochter Talabat an.

(Foto: picture alliance / photothek)

Der Essenslieferant Delivery Hero spürt eine steigende Nachfrage und übertrifft bei den wichtigsten Geschäftszahlen die Erwartungen. Für Freude sorgt bei Anlegern zudem der angekündigte Börsengang einer Tochter. Ein Analyst spricht von einer hochwertigen Sparte. Die Einnahmen gehen ausschließlich an den MDAX-Konzern.

Gestützt auf eine anziehende Nachfrage hat Delivery Hero den Wachstumskurs fortgesetzt. Außerdem kündigte der Essenslieferant den Börsengang seiner Nahost-Tochter Talabat an. "Es liegt ein wenig in unserer DNA, ständig zu bewerten, was wir mit unserem Portfolio tun sollten", sagte Interimsfinanzchefin Marie-Anne Popp. Sie nannte weder weitere Details zur Transaktion noch zur Verwendung der Einnahmen.

Delivery Hero
Delivery Hero 25,11

Durch das Debüt rücke eine hochwertige Sparte ins Rampenlicht, die bislang im Gesamtkonzern eher untergehe, schrieb Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Der im Nahen Osten und Nordafrika aktive Lebensmittel-Lieferdienst Talabat soll laut Delivery Hero ab dem vierten Quartal an der Börse Dubai notiert werden. Die dabei angebotenen Aktien kämen allesamt aus dem Bestand von Delivery Hero. Der deutsche Konzern wolle aber die Mehrheit an Talabat behalten. Seine Aktien stiegen um gut acht Prozent und waren damit die Spitzenreiter im Nebenwerte-Index MDAX. Die RBC-Analysten bewerten Talabat mit 5 Milliarden Euro. Das impliziere ein Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz von 1,3.

Die Region Naher Osten und Nordafrika ist seit Längerem der Wachstumstreiber des Konzerns. Im zweiten Quartal stieg das dort über die Plattform gehandelte Brutto-Warenvolumen (GMV) um knapp 37 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Das ist ein fast viermal so großes Plus wie bei Delivery Hero insgesamt.

Tochter "optimal positionieren"

Talabats geplanter Börsengang soll die Tochter stärker in der Region verankern, sagte Popp. "Wir denken, es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, jetzt oder in der nahen Zukunft, regionale Investoren einzuladen, sich da zu beteiligen und zur weiteren Stärkung unserer MENA-Operation beizutragen." Es sei die richtige Entscheidung, um Talabat "optimal zu positionieren". Der Deutschen Bank zufolge ist das Talabat-Geschäft in neun Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas tätig und auf Ebene des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) profitabel.

Das Konzern-GMV stieg im zweiten Quartal währungsbereinigt um zehn Prozent auf 11,9 Milliarden Euro. Die Konzernerlöse legten um ein Fünftel auf drei Milliarden Euro zu. Dank eines anhaltenden Sparkurses habe sich das operative Ergebnis im ersten Halbjahr auf knapp 241 Millionen Euro vervielfacht. Alle drei Kennziffern lagen über den vom Unternehmen zusammengetragenen Analystenprognosen.

"Wir haben das Quartal sehr erfolgreich abgeschlossen und erwarten im zweiten Halbjahr 2024 weiteres Wachstum sowie eine deutliche Steigerung der Profitabilität", sagte Firmenchef Niklas Östberg. Für das Gesamtjahr prognostizierte er weiterhin ein währungsbereinigtes GMV-Wachstum von sieben bis neun Prozent. Der Konzernumsatz werde voraussichtlich um 18 bis 21 Prozent zulegen. Beim operativen Ergebnis stellte er einen Wert zwischen 725 Millionen und 775 Millionen Euro in Aussicht.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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