Wirtschaft

Große Unternehmen in Schieflage Deutlich mehr Firmenpleiten als erwartet

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Inflation, hohe Energiekosten, schwächelnde Nachfrage - die Gründe für die Insolvenzwelle sind vielfältig.

Inflation, hohe Energiekosten, schwächelnde Nachfrage - die Gründe für die Insolvenzwelle sind vielfältig.

(Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dp)

Es sind längst nicht nur Galeria oder Esprit: Wie eine Analyse zeigt, gerieten in der ersten Hälfte dieses Jahres deutlich mehr große Unternehmen in eine finanzielle Schieflage als 2023. Besonders betroffen: Immobilienunternehmen, Automobilzulieferer und Maschinenbauer.

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge in diesem Jahr stärker gestiegen als erwartet. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gerieten 162 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als zehn Millionen Euro in finanzielle Schieflage - ein Plus von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine von ihm in Auftrag gegebene Analyse der Restrukturierungsberatung Falkensteg.

Die Zahl der Insolvenzen liege damit deutlich über dem Anstieg von 30 Prozent, den Sanierungsexperten bereits zu Jahresbeginn erwartet hatten. Besonders betroffen sind Immobilienunternehmen, Automobilzulieferer und Maschinenbauer. Unter den insolventen Unternehmen finden sich prominente Namen wie der Reiseveranstalter FTI, die Warenhauskette Galeria oder das Modeunternehmen Esprit.

Von den 279 betrachteten Unternehmen, die 2023 Insolvenz anmelden mussten, konnten bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 nur 35 Prozent gerettet werden - durch einen Verkauf an einen Investor oder weil die Gläubiger einem Insolvenzplan zustimmten. Im gleichen Zeitraum vor drei Jahren gelang dies noch in 57 Prozent der Fälle.

Mehr zum Thema

Als Gründe für die Insolvenzwelle werden die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Inflation, steigende Energie- und Materialkosten sowie eine schwächelnde Nachfrage genannt. Erschwerend kommen Standortnachteile wie Fachkräftemangel und Bürokratie hinzu. Globale Krisen, schlechte Konjunkturaussichten und hohe Zinsen machen Sanierungen und Investitionen in angeschlagene Unternehmen zunehmend unattraktiv.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen