Millionenschwerer Aktienrückkauf Deutsche Bank verdient weniger, strahlt aber erneut
26.07.2023, 09:48 Uhr Artikel anhören
"Wir sind im ersten Halbjahr 2023 erneut in allen Geschäftsbereichen dynamisch gewachsen", sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die Gewinne sinken, der Konzernumbau und Rechtskosten verschlingen Millionensummen. Dennoch überzeugen auch die jüngsten Quartalszahlen der Deutschen Bank. Das Geldhaus verdient deutlich mehr als erwartet und geht fest davon aus, seine Ziele bis 2025 zu erreichen.
Die Deutsche Bank hat wegen Aufwendungen für ihren Umbau und Rechtsstreitigkeiten sowie einer höheren Risikovorsorge im zweiten Quartal weniger verdient, ihre Prognose aber bekräftigt. Deutschlands größtes Geldhaus fuhr im zweiten Jahresviertel unter dem Strich und nach Anteilen Dritter einen Gewinn von 763 Millionen Euro ein. Die Deutsche Bank weist damit das zwölfte Gewinnquartal in Folge aus.
Vor Jahresfrist hatte das Geldhaus noch eine Milliarde Euro im zweiten Quartal verdient. Dennoch überrascht das jüngste Plus positiv, denn die Erwartungen der Analysten wurden deutlich übertroffen: Diese hatten lediglich einen Gewinn von 571 Millionen Euro erwartet.
Die Deutsche Bank erklärte den Gewinnrückgang mit Sonderkosten von insgesamt 655 Millionen Euro für den Konzernumbau und Rechtsstreitigkeiten, vor allem im Zusammenhang mit Altfällen. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen in mehreren Geschäftsbereichen überraschend stark.
450 Millionen Euro für Aktienrückkauf
So kletterten die Erträge der Bank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. Deutliche Zuwächse wurden in der Unternehmensbank und der Privatkundenbank verzeichnet. Deutliche Rückgänge im Investmentbanking und im Fondsgeschäft konnten damit mehr als ausgeglichen werden. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle lag im zweiten Quartal bei 401 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 233 Mio. Euro).
Im gesamten ersten Halbjahr hat die Deutsche Bank mit fast 3,3 Milliarden Euro den höchsten Vorsteuergewinn seit 2011 erzielt. Bereits am Dienstagabend kündigte sie an, im weiteren Jahresverlauf für bis zu 450 Millionen Euro Aktien zurückkaufen zu wollen, um Kapital an Aktionäre zurückzugeben. "Wir sind im ersten Halbjahr 2023 erneut in allen Geschäftsbereichen dynamisch gewachsen", sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. "Damit sind wir auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2025 zu erreichen."
Quelle: ntv.de, chr/rts/dpa