Neuwagen sind wieder gefragt Deutscher Automarkt erholt sich
04.03.2019, 15:30 Uhr
Die deutschen Hersteller produzierten dem Verband zufolge im Februar 440.900 Pkw.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem Einbruch der Zahlen Anfang des Jahres steigen die Neuwagenverkäufe in Deutschland im Februar wieder. Auch der Anteil an Diesel-Modellen wächst gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den ersten beiden Monaten beläuft sich das Absatzplus auf ein Prozent.
Nach dem schwachen Jahresstart hat sich der deutsche Automarkt im Februar spürbar belebt. Die Zahl der Neuzulassungen stieg im Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 268.800 Personenkraftwagen, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. In den ersten beiden Monaten des Jahres liege das Plus im Vergleich zum Vorjahr bei einem Prozent. Mit bislang gut 535.000 Neuzulassungen erreichte der deutsche Automarkt das höchste Volumen seit 20 Jahren, erklärte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Den zweiten Monat infolge wurden erstmals seit Ende 2015, als der Abgasskandal von Volkswagen die Abkehr vom Diesel einläutete, wieder mehr neue Pkw mit Selbstzündern verkauft. Bei drei Prozent mehr Neuzulassungen kletterte der Marktanteil im Februar auf 32,6 Prozent im Vergleich zu fast 50 Prozent vor der Diesel-Affäre.
Nach Einschätzung von Peter Fuß, Autoexperte des Beratungsunternehmens EY, liegt das zum einen an den Umtauschprämien der deutschen Autobauer für ältere Diesel-Pkw. Zudem habe es in den vergangenen Monaten gerade bei Dieselneuwagen Lieferengpässe durch das neue Abgasmessverfahren WLTP gegeben, sodass es bei den Auslieferungen einen Nachholeffekt gebe. "Ob also die derzeitige Renaissance des Diesels von Dauer ist, wird sich erst in einigen Monaten zeigen", erklärte Fuß.
Die Produktion von Neuwagen belief sich nach Daten des Verbandes der Automobilindustrie im Januar und Februar auf 814.000, das waren zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Nach einem Einbruch der Exporte im Januar stabilisierte sich im Februar die Zahl der ins Ausland gelieferten Fahrzeuge mit 348.500 Einheiten.
Insgesamt werde die Kauflaune bei privaten wie gewerblichen Kunden aber weiter gebremst, erklärte EY-Berater Fuß. Die schwächere Konjunktur, der drohende ungeordnete Brexit und die Gefahr von höheren US-Zöllen auf Autos aus Europa belasteten den Markt.
Dennoch habe der Auftragseingang aus dem Inland erneut deutlich über dem Vorjahresniveau gelegen: Inländische Kunden bestellten laut VDA fast ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Es war der zweite Monat in Folge mit einem zweistelligen Orderplus.
Quelle: ntv.de, jki/jwu/DJ/rts