Aus Ruhestand zurückgekehrt Disney verpflichtet Konzernboss Bob Iger noch länger
13.07.2023, 07:46 Uhr Artikel anhören
Der Architekt des heutigen Disney-Konzerns: Bob Iger.
(Foto: picture alliance / abaca)
Der Disney-Konzern kämpft derzeit mit einigen Problemen. Die Werbeeinnahmen sind rückläufig, das Streaming verschlingt Unsummen an Produktionskosten, die Freizeitparks werden immer unbeliebter. Konzernchef Bob Iger soll es richten. Dafür bekommt er vom Unterhaltungsriesen bis Ende 2026 Zeit.
Der aus dem Ruhestand zurückgekehrte Disney-Chef Bob Iger bekommt mehr Zeit, den Unterhaltungsriesen wieder auf Kurs zu bringen. Der Vertrag des 72-Jährigen wurde um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert. Zugleich habe die Suche nach einem Nachfolger weiter Priorität, teilte Disney mit.
Der US-Konzern und Iger müssen sich um mehrere Baustellen kümmern. Das Videostreaming ist mit hohen Produktionskosten ein Verlustgeschäft, der US-Fernsehmarkt schrumpft, Disneys Freizeitparks scheinen auf weniger Interesse zu stoßen. Ebenso kämpft Disney derzeit mit weniger Werbeeinnahmen.
Gleichzeitig entpuppte sich mancher Film als finanzieller Fehlgriff, jüngstes Beispiel ist der neueste Ableger der "Indiana Jones"-Reihe. Doch auch "Elemental", ein Animationsfilm der Pixar Studios, floppte an den Kinokassen. Iger will unter anderem mit Einsparungen von 5,5 Milliarden Dollar und dem Abbau von 7000 Jobs gegensteuern. Er hatte bereits im Februar angekündigt, angesichts "weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen" einen großen Konzernumbau vorzunehmen.
Iger ist in vielerlei Hinsicht der Architekt des heutigen Disney-Konzerns. So brachte er in seiner 15 Jahre langen ersten Amtszeit die Marvel-Superhelden, das "Star Wars"-Universum und das Animationsstudio Pixar unter das Dach von Disney. 2020 übergab er den Spitzenjob an den langjährigen Themenpark-Chef Bob Chapek. Doch schon im November 2022 war Iger wieder zurück als Disney-Chef, nachdem der Verwaltungsrat des Konzerns den Glauben an seinen Nachfolger verloren hatte. Iger bekam zunächst einen Zweijahres-Vertrag und unter anderem die Aufgabe, die Nachfolge zu regeln.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa