Wirtschaft

Fließt ab Samstag wieder Gas? Gazprom meldet Lieferung durch Nord Stream 1 an

06e09dd8810f9da0823b1efd6607ce11.jpg

Seit Mittwochfrüh kommt in Lubmin kein russisches Gas mehr an. Ab Samstag soll sich dies nach russischen Angaben wieder ändern.

(Foto: REUTERS)

Nach Ablauf eines dreitägigen Lieferstopps soll nach russischen Angaben ab Samstagmorgen wieder Gas durch Nord Stream 1 fließen. Das Pipeline-Unternehmen Nord Stream weist - allen Zweifeln zum Trotz - auf seiner Website für 2 Uhr Lieferungen aus.

Nach dem Ende eines dreitägigen Lieferstopps sind für Samstagmorgen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt. Das geht aus vorläufigen Daten der Website der Nord Stream AG hervor. Demnach sind ab Samstagmorgen, 2 Uhr, wieder Gaslieferungen vorgemerkt. Der Umfang entspricht den Lieferungen vor der Unterbrechung, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas.

Bei den Vormerkungen - den sogenannten Nominierungen - handelt es sich um Vorabinformationen für Gasnetzbetreiber, damit diese nennenswerte Mengen transportieren können. Solche Nominierungen können sich noch bis kurz vor der tatsächlichen Lieferung ändern. Die bislang veröffentlichten Daten bilden nur die Zeit bis Samstagmorgen, 6 Uhr ab, da dann ein neuer Gastag beginnt.

Kurz vor Ablauf des von Gazprom ausgerufenen Lieferstopps meldete sich auch der Kreml nochmals zu Wort. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow stellte dabei die Funktionsfähigkeit der Pipeline Nord Stream 1 infrage. Grund sei, dass derzeit nur eine der wichtigen Kompressorstationen in Betrieb sei. Peskow schloss auch einen weiteren Gaslieferstopp wegen Wartungsarbeiten nicht aus.

Mitte Oktober dürfte nächster Stopp anstehen

Es gebe keine technischen Reserven, sagte der Kremlsprecher der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Es läuft nur eine Turbine." Der Energieriese Gazprom sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässigkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei. Laut dem russischen Staatskonzern muss die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation alle 1000 Arbeitsstunden gewartet werden. Damit dürfte Mitte Oktober der nächste Stopp anstehen.

Mehr zum Thema

Seit Mittwochmorgen fließt kein Gas durch die zuletzt wichtigste Leitung für russisches Gas nach Deutschland. Grund sind laut dem russischen Energiekonzern Gazprom Wartungsarbeiten an einer der Kompressorstationen. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass der Lieferstopp bis zum 2. September andauern werde. Zweifel an der Begründung für den Lieferstopp hatte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, geäußert.

Auch im Zusammenhang mit der Drosselung auf ein Fünftel der Maximalleistung hatte Gazprom auf technische Gründe verwiesen. Zweifel daran kamen unter anderem von der Bundesregierung. Nach dem Angriff auf die Ukraine und Sanktionen aus dem Westen hat Moskau die Gaslieferung in mehrere Länder gekürzt oder ganz eingestellt.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen