Otto-Chef ermahnt Wohlhabende "Die wenigsten Milliardäre sitzen an der Côte d'Azur"


Michael Otto ist noch nicht bereit für den Ruhestand.
(Foto: Werner Bartsch)
Eigentlich wollte Michael Otto Arzt werden, stattdessen leitet er ein Handelsimperium. Dabei geht der 80-Jährige gar nicht gerne shoppen, wie er im ntv-Podcast "Biz & Beyond" verrät. Für wohlhabende Menschen hat der Milliardär eine wichtige Botschaft parat.
Der Hamburger Versandhaus-König Michael Otto leitet ein Handelsimperium, geht selbst aber nur ungern shoppen. "Ich kaufe in der Regel bei uns online ein", erzählt er im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond". Stationär schlendere er dagegen nur einmal im Jahr von Geschäft zu Geschäft, wenn er Produkte suche, die er anprobieren und anfassen wolle. "Aber sonst bin ich ein stationärer Einkaufsmuffel", hält der Milliardär fest.
Auch der Konkurrent Amazon spielt im Leben von Otto eine große Rolle, aber als nicht als Vorbild. "Wir handeln richtig, indem wir nicht versuchen, Amazon zu kopieren", sagt der Unternehmer. Es sei wichtig, eine eigene Strategie zu verfolgen, denn: "Wir stellen fest, dass auch Kunden und Kundinnen Alternativen suchen", betont Otto. "Wir unterscheiden uns von Amazon, weil wir sehr viel persönlicher sind. Wir haben auch noch eine telefonische Kundenberatung."
"Müssen Gesellschaft etwas zurückgeben"
In dem Gespräch gesteht Otto auch, dass er gerne Arzt geworden wäre, sich dann aber für das Unternehmertun entschieden habe. "Weil mich daran fasziniert, dass man beide Gehirnhälften braucht: einerseits das Analytische, andererseits auch das Kreative."
Der Milliardär mahnt die gesellschaftliche Verantwortung wohlhabender Menschen an. "Wenn ich die Chance gehabt habe, ein Vermögen aufzubauen, dann habe ich eine Verantwortung, dass ich der Gesellschaft etwas zurückgebe", sagt er. In der breiten Öffentlichkeit herrsche ein falsches Bild von vermögenden Menschen vor. Nicht alle würden "an der Côte d'Azur sitzen und das Leben genießen. Nur die wenigsten sind da."
Sein Ratschlag nach vielen Jahrzehnten an der Spitze seiner Unternehmensgruppe: Aus Fehlern lernen. Neugierig sein. Und Verantwortung übernehmen. "Jede Veränderung fängt bei einem selbst an." Man dürfe "nicht den Finger heben und auf die Politik zeigen oder auf andere". Auf die Eigenverantwortung komme es an.
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Quelle: ntv.de, ure/chr