Wirtschaft

Experten geben keine Entwarnung Inflation schwächt sich ab

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Heizöl und Dieselkraftstoff sind auch teurer geworden.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Nach fünf Monaten mit beschleunigtem Preisauftrieb fällt die Inflationsrate in Deutschland im Juni leicht. Trotz der Abschwächung im Juni gehen Experten davon aus, dass die Inflation dieses Jahr weiter auf dem Vormarsch bleibt.

Die Teuerung in Deutschland hat sich im Juni etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen zwar immer noch 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Der Preisauftrieb nahm nach fünf Monaten mit Tendenz nach oben jedoch erstmals wieder leicht ab. Von Mai auf Juni erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent. Die Behörde bestätigte damit ihre vorläufigen Angaben von Ende Juni.

Im Mai hatte die Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft noch bei 2,5 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit fast zehn Jahren gelegen. Eine Trendwende hin zu sinkenden Teuerungsraten sehen Volkswirte in den Juni-Zahlen nicht. Im Gegenteil: Viele Experten halten in diesem Jahr vorübergehend Teuerungsraten von an die vier Prozent für möglich.

Vor allem zwei Sonderfaktoren heizen die Teuerung an. Seit Monaten steigen die Energiepreise überdurchschnittlich. Ein Grund ist ein sogenannter Basiseffekt: Vor einem Jahr waren die Rohölpreise mit Ausbruch der Corona-Krise wegen geringer Nachfrage auf dem Weltmarkt eingebrochen. Seither haben sie sich erholt. Zudem sind in Deutschland seit Januar 25 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Ein zweiter Preistreiber: Die 2020 für ein halbes Jahr gesenkte Mehrwertsteuer ist seit Januar wieder auf altem Niveau.

Die Bundesbank rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflationsrate von 2,6 Prozent, wobei sie zum Jahresende vorübergehend Teuerungsraten um die vier Prozent für möglich hält. Nächstes Jahr soll der Anstieg der Lebenshaltungskosten dann nur noch bei 1,8 Prozent liegen

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts

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