Wirtschaft

"Nicht nur Angstmacherei" KI-Experte fürchtet Übernahme durch Maschinen

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Im Mai hatte Hinton nach zehn Jahren bei Google seinen Job gekündigt und begonnen, die Arbeit an KI-Systemen scharf zu kritisieren.

Im Mai hatte Hinton nach zehn Jahren bei Google seinen Job gekündigt und begonnen, die Arbeit an KI-Systemen scharf zu kritisieren.

(Foto: picture alliance/AP Images)

Erneut warnt der ehemalige KI-Entwickler Hinton vor den Gefahren durch künstliche Intelligenz. Man müsse den Menschen klarmachen, dass es sich bei dieser Entwicklung nicht um Science-Fiction handele, mahnt der sogenannte KI-"Godfather". Und drängt die Politik zu mehr Kontrolle.

Geoffrey Hinton, Experte für künstliche Intelligenz und ehemaliger Entwickler bei Google, hat seine Warnungen vor den Risiken durch künstliche Intelligenz bekräftigt. "Bevor die KI schlauer ist als wir, sollten die Entwickler viel Arbeit investieren, um zu verstehen, wie sie versuchen könnte, uns die Kontrolle zu entziehen", sagte Hinton, der manchmal "Godfather" der künstlichen Intelligenz genannt wird, bei einer Technologie-Konferenz im kanadischen Toronto.

"Ich denke, es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass es sich hier nicht um Science-Fiction handelt, nicht nur um Angstmacherei", sagte Hinton weiter. "Es ist ein reales Risiko, über das wir nachdenken müssen, und wir müssen uns im Voraus überlegen, wie wir damit umgehen können." Politische Entscheidungsträger forderte er eindringlich auf, sich mehr für die Entwicklung von Kontrollmechanismen einzusetzen. Derzeit komme auf 99 KI-Entwickler nur einer, der speziell daran arbeite. "Vielleicht solltet ihr versuchen, da mehr Gleichgewicht reinzubringen."

KI könnte soziale Ungleichheit fördern

Hinton hatte im Mai für internationale Schlagzeilen gesorgt, als er nach zehn Jahren bei Google seinen Job gekündigt und begonnen hatte, die Arbeit an KI-Systemen scharf zu kritisieren. Der renommierte Informatiker äußerte nun zudem die Befürchtung, dass KI die soziale Ungleichheit verschärfen könnte. Denn massive Produktivitätszuwächse kämen vor allem den Reichen zugute, nicht den Arbeitern.

Mit Blick auf KI-Chatbots wie ChatGPT sprach er sich für eine verpflichtende Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten aus, wie die EU sie derzeit mit ihrem neuen KI-Gesetz plant. "Es ist sehr wichtig zu versuchen, zum Beispiel alles, was gefälscht ist, als gefälscht zu kennzeichnen. Ob wir das technisch hinbekommen, weiß ich nicht", sagte Hinton.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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