Wirtschaft

Amtschef sieht Auffälligkeiten Kartellamt geht Verdacht auf illegale Preistreiberei nach

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Das Bundeskartellamt ist nach Angaben seines Chefs derzeit stark beschäftigt.

Das Bundeskartellamt ist nach Angaben seines Chefs derzeit stark beschäftigt.

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Haben Unternehmen im Schatten der steigenden Inflation die Preise zusätzlich in die Höhe getrieben? Dem will das Bundeskartellamt nachgehen. Behördenpräsident Mundt spricht von "auffallend gleichförmig" steigenden Preisen bei manchen Branchen - und droht mit Verfahren.

Das Bundeskartellamt geht dem Verdacht nach, dass Unternehmen im Schatten der hohen Inflation illegale Absprachen zu Preiserhöhungen getroffen haben. "Wir sehen Branchen, wo Preise ganz auffallend gleichförmig nach oben gehen - teils um dieselben Prozentsätze", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Da sind wir eng dran, und zwar nicht nur beobachtend. Es kann sein, dass Verfahren folgen werden."

Namen wollte Mundt nicht nennen, betonte aber, dass es nicht um Tankstellen gehe. Dort hat das Kartellamt das Geschehen bereits in einer Sektoruntersuchung durchleuchtet, aber keine Hinweise auf verbotene Absprachen gefunden.

Ohnehin wird die Verfolgung illegaler Preisabsprachen die Wettbewerbsbehörde stark beschäftigen. "Die Kartellverfolgung steht bei uns voll unter Dampf", sagte Mundt. Dem Amt lägen so viele Fälle vor, dass es kaum nachkomme. Während der Corona-Pandemie hatte das Bundeskartellamt viele Durchsuchungen zurückstellen müssen. Da habe sich einiges aufgestaut, so Mundt.

Zugleich verwies der Behördenchef aber auch darauf, dass die Aufdeckung von Preisabsprachen schwieriger werde und das Kartellamt deshalb auch technisch aufrüste. "Kartelle sind nicht mehr so offensichtlich. Manches wird einfach besser verschleiert", sagte er. Verdächtige E-Mails zum Beispiel fänden sich kaum noch. Da gebe es längst eine besonders geschützte digitale Kommunikation zwischen den beteiligten Unternehmen.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen