Wirtschaft

Afrikas "Silicon Savannah" boomt Kenias Fachkräfte können deutschen IT-Sektor stärken

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Anfang Mai wurde Bundeskanzler Scholz von Kenias Präsident William Ruto empfangen.

Anfang Mai wurde Bundeskanzler Scholz von Kenias Präsident William Ruto empfangen.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Kenia ist anders als in Deutschland das Bezahlen per Handy längst Alltag. Nairobi wird wegen seiner Startup-Szene inzwischen mitunter sogar als "Silicon Savannah" bezeichnet. Kann auch der deutsche IT-Sektor profitieren?

Kenia ist ein wichtiger Wirtschaftspartner Deutschlands in Ostafrika. Fast fünf Millionen Menschen leben allein in der Hauptstadt Nairobi, die zugleich das Wirtschaftszentrum des Landes ist. Hier gibt es Hochhäuser, Co-Working-Spaces und eine große Startup-Szene. Die IT-Branche ist sogar so stark, dass sie längst internationale Beachtung findet: In Anlehnung an das US-amerikanische Original wird Nairobi teils als "Silicon Savannah" bezeichnet.

Die kenianische IT-Branche ist nah dran an den Menschen vor Ort, befasst sich etwa mit mobilen Bezahlmethoden für Menschen, die kein Bankkonto haben. "Gerade in den ländlichen Regionen muss man Lösungen finden, wie das Bezahlen ganz einfach mit dem Handy funktionieren kann", sagt Wirtschaftsjournalist Julian Hilgers, der in Kenia gelebt hat und den Afrika-Podcast "55 Countries" betreibt.

Als Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich den kenianischen Staatspräsidenten William Ruto besuchte, kündigte er an, kenianischen IT-Experten die Einreise nach Deutschland erleichtern zu wollen. Für Scholz eine Win-win-Situation. Kritiker hingegen befürchten eher einen "Brain Drain", sehen also die Gefahr, dass qualifizierte Arbeitskräfte dann im Land selbst fehlen.

Kenia brauche starke Unternehmen, um Jobs zu schaffen, sagt auch Asmau Nitardy, Ostafrika-Expertin des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft: "Wenn junge, talentierte Leute aus Kenia weggehen, ist das sicherlich schwierig." Schon jetzt verlassen IT-Profis das Land - allerdings nicht, um deutschen Behörden beim Aufbau einer IT-Infrastruktur zu helfen, sondern vielmehr um bei Microsoft, Google oder Apple zu arbeiten. Mit Blick auf diese Konkurrenz glaubt Nitardy nicht, "dass Deutschland da gute Karten hat".

Neben IT geht es in dieser Folge von "Wirtschaft Welt & Weit" auch um das Thema Energie und um geopolitische Aspekte. Hat die deutsche Wirtschaft in Kenia überhaupt noch eine Chance, gegen die Chinesen zu bestehen, die längst große Infrastrukturprojekte realisiert haben? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Kenia-Experten Julian Hilgers und Asmau Nitardy.

Wirtschaft Welt & Weit

Was muss Deutschland tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.

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Quelle: ntv.de

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