Laut Berichten von Insidern Milliardär Kühne könnte insolventer Signa mit Notkredit helfen
18.03.2024, 15:39 Uhr Artikel anhören
Die Signa Prime braucht Geld - kriegt sie es von Klaus-Michael Kühne?
(Foto: imago images / Carsten Dammann)
Der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne könnte laut Insidern der angeschlagenen Signa Prime 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Deren Gläubiger werden in Kürze über einen Sanierungsplan abstimmen. Möglich wäre, dass ein Treuhänder das Ruder übernimmt.
Der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne könnte der insolventen Signa Prime einem Insider zufolge mit einem Notkredit unter die Arme helfen. Es gebe Gespräche über ein Darlehen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro, sagte eine mit der Situation vertraute Person zur Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg über einen solchen Notkredit berichtet.
Kühne und einige Banken könnten insgesamt einen Kredit von mehr als 100 Millionen Euro bereitstellen, hieß es in dem Bloomberg-Bericht unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Geld würde Liquidität zur Deckung von Rechnungen und zur Fortsetzung der Bauarbeiten bereitstellen, sagten die Insider.
Kühne und Signa sind sich bestens bekannt. Der 86-Jährige hatte erst 2022 seinen Anteil an Signa Prime auf zehn Prozent ausgebaut. Monatelang gab es Spekulationen, der Milliardär könnte das prestigeträchtigste Objekt des Unternehmens, den Elbtower-Wolkenkratzer in Hamburg, retten. Doch Karl Gernandt, Chef der Kühne Holding, äußerte sich nach dem Rückzieher des Hauptmieters HCOB im "Spiegel" ablehnend gegenüber einem Engagement.
Gläubiger stimmen über Sanierungsplan ab
Die Gläubiger der Signa Prime sollen am Montagnachmittag über den Sanierungsplan abstimmen. Konkret könnte ein Treuhänder das Ruder übernehmen und alle Vermögenswerte über maximal fünf Jahre verkaufen. Damit wäre zunächst ein Konkurs abgewendet und man hätte länger Zeit, um die Luxus-Immobilien in Österreich und Deutschland zu verkaufen. Bei einem Konkurs müssten die Immobilien hingegen möglichst rasch verkauft werden, was den Verkaufspreis drücken dürfte und damit einen geringeren Erlös für die Gläubiger bringen würde.
Der Chef von Österreichs Finanzverwaltung, Wolfgang Peschorn, möchte dem Sanierungsplan nicht zustimmen. Er begründete dies damit, dass die für einen langsamen Verkauf notwendige Liquidität nicht vorhanden sei. Zudem bezweifelte er, dass die in Aussicht gestellte Sanierungsquote von mindestens 30 Prozent erreicht werden kann.
Quelle: ntv.de, rog/rts