Beim Hamburger SV bleibt Kontinuität ein Fremdwort, in der vergangenen Woche wird die Führungsetage mal wieder durcheinander gebracht. Ex-Profi Marcell Jansen kann sich in der Krise profilieren und hat einen klaren Blick auf die Zukunft des Vereins - und die eigene.
Der Vorstandschef weg, der Aufsichtsratsvorsitzende weg - in neuer personeller Konstellation kann sich der Fußball-Zweitligist Hamburger SV nach der Führungskrise der Coronavirus-Krise stellen. Der heimliche Sieger des Machtkampfs ist Klaus-Michael Kühne, der nun wieder an Einfluss gewinnt.
Der Profifußball ruht zwar, doch beim Hamburger SV kann von Ruhe keine Rede sein. Im Vorstand des Zweitligisten streiten sich gleich drei Personen um die Macht. Nun schaltet sich Mäzen Klaus-Michael Kühne ein. Er fordert personelle Konsequenzen. Die könnten einen großen Namen treffen.
Vom Personal über die Vereinshymne bis hin zur Stadionuhr: Nach dem verpassten Aufstieg wird beim Hamburger SV gefühlt alles und jeder weggeschickt. Gelingt nun im zweiten Anlauf die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga? Von Oliver Jensen
Die Tage von Hannes Wolf als Trainer des Hamburger SV scheinen gezählt. Nach dem beim SC Paderborn krachend vergeigten Aufstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga sieht sich der Klub offenbar schon nach einem Nachfolger um. Ein Name sticht dabei besonders hervor.
Pierre-Michel Lasogga ist mit 13 Treffern erfolgreichster Torschütze von Fußball-Zweitligist Hamburger SV. Doch dessen Geldgeber teilt mal wieder schwer gegen den Stürmer aus. Auch wenn Klaus-Michael Kühne ihn nicht mehr als "Flop des Jahrhunderts" bezeichnen würde.
Das wird wehtun: Investor Klaus-Michael Kühne ist sauer und will den Hamburger SV nicht weiter finanziell unterstützen. Eigentlich wollte er seine Anteile aufstocken, doch der Vorstand will das nicht. Nun zieht Kühne Konsequenzen.
Seit Jahren kämpft der Hamburger SV gegen den Abstieg aus dem Fußball-Oberhaus. Selten stand der Verbleib mehr auf der Kippe als in diesem Jahr. Investor Kühne hat den Club noch nicht aufgegeben. Aus wirtschaftlicher Sicht ist sein Engagement indes kein Erfolg.
"Gezahlt wird erst, wenn die Rechnung stimmt, und im Augenblick stimmt sie noch nicht", setzt Geldgeber Kühne dem abstiegsbedrohten Hamburger SV wieder einmal das Messer an die Brust. Er sieht andere in der Pflicht, wie etwa die Stadt. Doch die kontert.
Die Saison in der Fußball-Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Die Meisterschaft ist bereits entschieden. Die Blicke richten sich auf den Tabellenkeller. Wer tritt den Gang in Liga zwei an? Wer muss in die Relegation? Von Wolfram Neidhard
Fußball-Bundesligist Hamburger SV verliert die Unterstützung seines Mäzens. Klaus-Michael Kühne will dem Klub kein weiteres Geld zur Verfügung stellen. 60 Millionen Euro - teils in "Luschen" investiert - seien genug. An seiner Vereins-Kritik hält Kühne dagegen fest.
Die Hamburger Fans brüllen "Spitzenreiter, Spitzenreiter" durch das Kölner Stadion. Sie und ihr HSV genießen die Situation nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel in der Fußball-Bundesliga. Investor Klaus-Michael Kühne bekommt die richtige Antwort.
Nach dem Last-Minute-Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga geht es Klaus-Michael Kühne nicht schnell genug. Der millionenschwere Investor fordert die Klubführung des Hamburger SV mit Nachdruck auf, sich "endlich mal am Riemen zu reißen".
Der taumelnde HSV kommt nicht zur Ruhe: Erst sorgen die Pannen bei der Sportchefsuche für Schlagzeilen, jetzt geht auch Marketing-Vorstand Joachim Hilke. Zudem könnte Gönner Klaus-Michael Kühne die Lust am Krisen-Klub verlieren.