Wirtschaft

Tweet vernichtet Milliarden Musk droht Ärger

Musk hat versprochen, das Votum der Twitter-User zu befolgen.

Musk hat versprochen, das Votum der Twitter-User zu befolgen.

(Foto: REUTERS)

Angesichts des Absturzes der Tesla-Aktien dürfte die US-Börsenaufsicht ein paar Fragen an Tesla und Elon Musk haben. Denn wegen dessen Twitterei haben sich innerhalb kurzer Zeit viele Milliarden Dollar in Luft aufgelöst.

Elon Musk hat den Börsenwert von Tesla um mehrere Milliarden Dollar reduziert - per Tweet. Am Wochenende hatte der Tesla-Chef bei Twitter abstimmen lassen, ob er ein Zehntel seines riesigen Aktienpakets verkaufen solle, um damit Steuern zu zahlen. Nach dem klaren "Ja" dürfte das nur eine Frage der Zeit sein. Musk versprach, das Votum zu befolgen. Daraufhin rauschte der Aktienkurs in den Keller. Und die US-Börsenaufsicht dürfte - wie viele Tesla-Aktionäre - nicht erfreut sein.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 433,04

Viele Anleger nahmen Musks Tweets als Verkaufsankündigung sehr ernst und trennten sich von ihren Papieren. In New York ging es zeitweise um 9 Prozent runter, mittlerweile hat sich der Kurs bei einem Minus von knapp 6 Prozent stabilisiert. Der weltweit reichste Mensch hält 23 Prozent an Tesla. Das heißt: In den nächsten Monaten können mehr als zwei Prozent aller Tesla-Aktien auf den Markt kommen. Und das dürfte den Kurs unter Druck setzen.

Der Hintergrund: Im August 2022 läuft eine Aktien-Option aus, die Tesla Musk vor rund neun Jahren eingeräumt hat. Er kann fast 23 Millionen Tesla-Aktien zu je 6,24 Dollar kaufen. Da eine Tesla-Aktie mittlerweile mehr als 1100 Dollar kostet, ist das eine äußerst lukrative Gelegenheit, bei der Musk nach derzeitigem Stand brutto fast 25 Milliarden Dollar einstreichen würde. Allerdings müsste er mehr als 13 Milliarden Dollar Steuern zahlen.

Musk muss Tweets vorlegen

Durch den Kursrutsch der Aktie haben sich Milliarden Dollar in Luft aufgelöst. Am Freitagabend war Tesla nach US-Börsenschluss rund 1,23 Billionen Dollar wert. Ein Kursrutsch von nur einem Prozent vernichtet damit schon 12,3 Milliarden Dollar.

Deshalb droht Musk nun Ärger mit der US-Börsenaufsicht SEC. Die hatte den Tesla-Chef vor drei Jahren in die Schranken gewiesen, als er per Twitter darüber spekulierte, Tesla durch den Aufkauf aller Aktien von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung sei gesichert. Das war allerdings ein Scherz, schickte die Tesla-Aktien auf eine Achterbahnfahrt und machte einige Anleger richtig wütend.

Nach Auffassung der SEC hatte Musk Investoren in die Irre geführt. Um eine Strafe zu vermeiden, akzeptierte er Auflagen. Eine davon verlangt, dass er Tweets, die Einfluss auf den Aktienkurs haben könnten, erst vom Unternehmen freigegeben lassen muss. Deshalb dürfte die SEC bei den Tweets über Aktienverkäufe dringenden Gesprächsbedarf sowohl mit dem Multimilliardär als auch mit dem Aufsichtsgremium des Unternehmens sehen.

Quelle: ntv.de, mit dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen