Wirtschaft

E-Auto stürzt in Schleuse Nord-Ostsee-Kanal stundenlang dicht

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Der Vorfall ereignete sich an der Schleuse Kiel-Holtenau. (Archivbild)

Der Vorfall ereignete sich an der Schleuse Kiel-Holtenau. (Archivbild)

(Foto: picture alliance/dpa)

Am ersten Weihnachtsfeiertag ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt für Stunden gesperrt. Grund ist ein kleiner Elektrowagen, der in einer Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals klemmt. Mit schwerem Gerät kann das Fahrzeug schließlich befreit werden.

Ein elektrisches Betriebsfahrzeug hat am Nord-Ostsee-Kanal für eine stundenlange Unterbrechung des Schiffsverkehrs gesorgt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, kam es am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages zu einem Unfall. Das E-Fahrzeug verunglückte demnach an der Holtenauer Südschleuse in Kiel. Wie der NDR unter Berufung auf das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) berichtet, wurde ein Akku-Transport-Wagen, der die Schiffe versorgen sollte, von einem Schleusentor beim Öffnen erfasst. Das Fahrzeug fiel ins Wasser. Dort verkeilte es sich und blockierte die Schleuse.

Der Fahrer des Wagens konnte sich demnach rechtzeitig retten und in Sicherheit bringen. Er kam unverletzt mit dem Schrecken davon, berichtet die "Bild"-Zeitung. Das Schleusentor sei zum Zeitpunkt des Unfalls bereits 15 Meter geöffnet gewesen. "Er ist rübergefahren, als er nicht mehr hätte fahren dürfen", sagte der Pressesprecher des WSA, Thomas Fischer, dem NDR.

Drei Frachter waren mehrere Stunden in der Schleusenkammer gefangen und konnten nicht weiterfahren. Zudem staute sich der Verkehr an der Route. Die Bergung des fast eine Tonne schweren E-Autos war laut "Bild"-Zeitung schwierig, da es an den Feiertagen keinen technischen Notdienst gegeben habe und die Werkstätten der Schleuse alle geschlossen gewesen seien. Ein angeforderter Telekran habe das verunfallte Elektrofahrzeug schließlich von der Unglücksstelle heben können, berichtet die "Hamburger Morgenpost". Mitarbeiter der Schleuse hätten daraufhin bis in die Nacht untersucht, ob Schäden am Hebewerk entstanden seien.

Am späten Abend konnte der Schleusenbetrieb wieder aufgenommen werden. Zur Schadenshöhe konnte das WSA bislang keine Angaben machen. "Da ist was kaputt. Aber die Schäden betreffen den Schleusenbetrieb nicht", so Fischer im Gespräch mit dem NDR.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er verbindet die Nordsee mit der Ostsee. Das Befahren des Kanals bringt je nach Abfahrts- und Zielhafen erhebliche Wegevorteile, im Schnitt 250 Seemeilen (463 Kilometer), heißt es in der Beschreibung auf der WSA-Webseite. Je nach Geschwindigkeit des Schiffes könne durch geschickte Routenwahl ein hoher Zeitverlust vermieden und Treibstoff eingespart werden. Die CO2-Emissionen seien somit geringer.

Quelle: ntv.de, fzö

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