Wirtschaft

EU legt Fangquoten fest Nordseefischer dürfen weniger Hering und Dorsch fangen

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Die Netze der Nordseefischer werden im kommenden Jahr wohl öfter leerbleiben müssen.

Die Netze der Nordseefischer werden im kommenden Jahr wohl öfter leerbleiben müssen.

(Foto: picture alliance / pressefoto Mika Volkmann)

Die deutschen Fischer in der Nordsee müssen sich erneut auf sinkende Fangmengen einstellen. Die Bestände von Hering und Dorsch müssen weiter massiv geschont werden. Wäre es nach Berlin gegangen, wäre die Reduzierung bei Dorsch noch höher aufgefallen. Dafür gibt es eine leichte Lockerung bei Scholle und Seelachs.

Deutsche Nordseefischer dürfen im nächsten Jahr nicht mehr so viel Hering und Dorsch an Land bringen wie zuletzt. Darauf verständigten sich die für Fischerei zuständigen EU-Minister in der Nacht im Zuge der Einigung auf die Fangmengen für die Nordsee und den Nordostatlantik. Demnach sinkt die erlaubte Fangmenge beim Hering um 27 Prozent auf rund 35.600 Tonnen und beim Dorsch um 22 Prozent auf gut 1700 Tonnen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte.

Eine deutliche Senkung der erlaubten Fangmenge gibt es den Angaben zufolge auch bei Makrelen in den westlichen Gewässern des Nordostatlantiks. Hier können deutsche Fischer im kommenden Jahr noch gut 9600 Tonnen fischen, ein Minus von fast einem Drittel im Vergleich zum laufenden Vorjahr. Ein Plus von elf Prozent gibt es hingegen bei Schollen und Seelachs in der Nordsee, damit dürfen mehr als 6000 Tonnen Scholle und 6666 Tonnen Seelachs gefangen werden.

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Hintergrund der Beschränkungen ist, dass viele Bestände in europäischen Meeren in einem schlechten Zustand sind. Überfischung, Klimawandel und andere Faktoren setzen den Tieren zu. Die EU-Kommission erarbeitet jedes Jahr auf Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen Fangmengen, die so angelegt sein sollen, dass die Bestände nicht unter zu großen Druck geraten. Das letzte Wort haben aber die EU-Fischereiminister, wenn es um Bestände geht, die nur von EU-Staaten befischt werden. Die Fangmengen in anderen Meeresgebieten müssen mit Drittländern wie Großbritannien oder Norwegen ausgehandelt werden.

Greenpeace kritisierte die Fangmengen: "Die Überfischung in der Nordsee geht auch 2025 nahezu ungebremst weiter." Ähnlich äußerte sich auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Aus dem Ministerium hieß es, dass die Verhandlungsergebnisse ganz überwiegend auf wissenschaftlichen Empfehlungen beruhten. Allerdings halte man die Dorschfangmenge für zu hoch. Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind die Fangmengen für Nordseehering ebenfalls zu hoch.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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