Wirtschaft

Tabakindustrie unter Druck Philip Morris und Altria sprechen über Fusion

Sowohl Altria als auch Philip Morris wenden sich von traditionellen Tabakprodukten ab und setzen auf rauchfreie Alternativen.

Sowohl Altria als auch Philip Morris wenden sich von traditionellen Tabakprodukten ab und setzen auf rauchfreie Alternativen.

(Foto: REUTERS)

Vor elf Jahren gehen Philip Morris und Altria getrennte Wege. Jetzt verhandeln die beiden US-Tabakkonzerne über eine Wiedervereinigung mit großen Dimensionen: Zusammen hätten sie einen Marktwert von mehr als 200 Milliarden Dollar.

Die Tabakriesen Philip Morris International und Altria erwägen einen Zusammenschluss. Die Unternehmen bestätigten Verhandlungen über eine Fusion per Aktientausch. Es sei jedoch unklar, ob die Gespräche zu einer Einigung führen. Einem möglichen Deal müssten zudem noch die Verwaltungsräte sowie Aktionäre und Aufsichtsbehörden zustimmen.

Eine Fusion würde eine große Wiedervereinigung bedeuten: Die vor allem für die Zigarettenmarke Marlboro bekannten Unternehmen gehörten bereits bis 2008 zusammen. Dann wurde Philip Morris abgespalten, um die wachstumsstärkeren internationalen Geschäfte weiter zu führen, während Altria sich fortan auf den US-Markt konzentrierte.

Ein Zusammenschluss hätte gewaltige Dimensionen: Philip Morris hatte zuletzt einen Börsenwert von rund 121 Milliarden Dollar, Altria brachte es auf gut 97 Milliarden. An der Börse sorgte die Nachricht für starke Kursbewegungen: Philip-Morris-Papiere verloren nach der Bestätigung der Gespräche sechs Prozent, Aktien von Altria dagegen stiegen um acht Prozent.

Tabak-Konzerne setzen auf rauchfreie Produkte

Philip Morris
Philip Morris 135,60

Altria hatte wegen des aufgrund von Gesundheitsgefahren unter anderem in den USA schrumpfenden Tabakkonsums auch auf Dampf- und E-Zigaretten, Cannabis-Produkte und Alkoholika gesetzt. Philip Morris International, mit rund 77.000 Beschäftigten weltweit führender Tabak-Konzern, setzt nach eigenen Angaben darauf, Zigaretten durch rauchfreie Produkte zu ersetzen. Eine Wells Fargo-Analystin hatte erst jüngst erklärt, der E-Zigaretten-Hersteller Juul Labs, an dem Altria einen Anteil von 35 Prozent hält, sei ein idealer Partner für eine Expansion von Philip Morris.

Aber auch Hersteller von E-Zigaretten geraten in den USA zusehends unter Druck. Ein Ausschuss des US-Parlaments verlangt von Anbieten wie Juul Angaben zu Untersuchungen über mögliche Nebenwirkungen und Marketing-Praktiken. Parallel dazu untersucht die US-Seuchenbehörde CDC in 153 Fällen den möglichen Zusammenhang schwerwiegender Lungenerkrankungen mit dem Genuss von E-Zigaretten.

Quelle: ntv.de, cpf/rts/dpa

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