Ab April nicht mehr im Vorstand Pofalla verlässt die Deutsche Bahn
01.03.2022, 11:30 Uhr
Ende April gibt Pofalla seinen Posten auf.
(Foto: imago images/Reichwein)
Sein Wechsel aus der Politik zum Staatskonzern Deutsche Bahn ist 2015 äußerst umstritten. Auch aufgrund des Bauprojekts Stuttgart 21 steht Ronald Pofalla in der Kritik. Nun verlässt der frühere Kanzleramtschefs den Vorstand des Unternehmens vorzeitig.
Der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla verlässt nach sieben Jahren den Vorstand der Deutschen Bahn. Der 62-Jährige will sein Mandat auf eigenen Wunsch zum 30. April abgeben, wie die Bahn mitteilte. Pofalla nannte dafür persönliche Gründe. "Nach mehr als sieben Jahren im Unternehmen ist es an der Zeit, zu meinem nächsten Lebensabschnitt aufzubrechen."
Aufsichtsratschef Michael Odenwald würdigte die Leistungen Pofallas und erklärte: "Die Beweggründe von Herrn Pofalla kann ich gut verstehen. Dennoch ist seine Entscheidung bedauerlich. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute." Bahn-Chef Richard Lutz dankte Pofalla für sein "unermüdliches Engagement für eine bessere Eisenbahn". Er erklärte: "Früh hat er die Chancen der Digitalisierung für die Schiene erkannt und wichtige Weichen gestellt. Für sein künftiges Leben wünschen wir ihm ebenfalls nur das Beste." Pofalla erhalte keine Abfindung oder Auszahlung für die verbliebene Amtszeit, hieß es laut Berichten.
Pofallas Vertrag war erst vor einem Jahr bis Juli 2025 verlängert worden. Der Wechsel des früheren CDU-Politikers zu dem Staatskonzern war 2015 umstritten gewesen. Zuvor war er Generalsekretär seiner Partei und von 2009 bis 2013 Chef des Bundeskanzleramts unter Angela Merkel.
Pofalla leitet seit 2017 das Infrastruktur-Ressort der Bahn. Dazu gehört auch das Bauprojekt Stuttgart 21. Die Kosten dafür steigen voraussichtlich um eine weitere Milliarde auf 9,15 Milliarden Euro, wie im Februar durchgesickert war. Der Aufsichtsrat berät voraussichtlich am 18. März in einer Sondersitzung darüber.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/AFP