Teurere Briefmarken schon 2024? Post will Porto vorzeitig erhöhen
16.05.2023, 09:32 Uhr
Mit 85 Cent pro Standardbrief liegen die Preise der Deutschen Post deutlich unter dem europäischen Durchschnittspreis.
(Foto: picture alliance / Hauke-Christian Dittrich)
85 Cent kostet der Versand eines Standardbriefes derzeit - deutlich zu wenig, wenn es nach der Deutschen Post geht. Gestiegene Kosten durch Inflation und Energiekrise setzen dem Unternehmen zu, dazu verschickt Deutschland immer weniger Briefe. Nun soll das Porto schnellstmöglich erhöht werden.
Die Deutsche Post will vorzeitig das Briefporto erhöhen. Die derzeitige Mengen-, Umsatz- und Kostenentwicklung weiche stark von der Prognose aus dem Jahr 2021 ab, die der bis Ende 2024 genehmigten Preise zugrunde liege, erklärte der Bonner Konzern. Deshalb habe die Post bei der Bundesnetzagentur eine Aufhebung der Preisgenehmigung beantragt, um das Briefporto bereits im kommenden Jahr anzuheben.
"Die von der Behörde ursprünglich unterstellten Kosten und Briefmengenentwicklungen" seien nicht eingetreten, erklärte die Chefin der Post- und Paketsparte des Unternehmens, Nikola Hagleiter. "Angesichts drastisch gestiegener Kosten durch Inflation, höhere Energiepreise und den sehr hohen Tarifabschluss 2023 sowie deutlich stärker abnehmender Briefmengen führt an einer vorzeitigen Erhöhung des Portos kein Weg vorbei."
Die Bundesnetzagentur hatte der Post Preiserhöhungen von bis zu 4,6 Prozent von 2022 bis 2024 zugestanden. "Schon im Oktober 2021 hatte die Deutsche Post darauf hingewiesen, dass dieser Spielraum zu gering sei", erklärte der Konzern. "Dies hat sich nun bewahrheitet."
Wegen einer "beschleunigten Substitution durch elektronische Kommunikation" würden immer weniger Briefe versandt. Gleichzeitig stiegen die Kosten: "Allein der mit der Gewerkschaft Verdi vor einigen Wochen verhandelte Tarifabschluss belastet die Deutsche Post mit rund 400 Millionen Euro Mehrkosten in diesem Jahr und 800 Millionen Euro im Jahr 2024", erklärte die Post. Die rechtlichen Bedingungen für eine vorzeitige Preiserhöhung seien daher gegeben. Ohnehin liege der Preis für einen Standardbrief mit 85 Cent derzeit weit unter dem europäischen Durchschnittspreis von 1,33 Euro.
Quelle: ntv.de, spl/AFP