Wirtschaft

Airbnb ist nahezu Geschichte Preise für "Golden Visa" in Athen gehen durch die Decke

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Appartements in bester Lage auf Mykonos.

Appartements in bester Lage auf Mykonos.

(Foto: picture alliance/dpa)

Griechenland ist bei Ausländern beliebt, als Reiseziel und als Aufenthaltsort. Daher kaufen viele Nichtgriechen Immobilien, um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Die Appartements vermieten sie dann oft als Airbnb. Ersteres soll deutlich teurer werden. Für die Airbnb stehen die Zeichen schlecht.

Bürger von Drittstaaten müssen künftig tiefer in die Tasche greifen, um durch den Kauf einer Immobilie in Griechenland eine Aufenthaltserlaubnis in dem südeuropäischen EU-Staat zu erhalten. Zudem werde nicht mehr erlaubt sein, diese Immobilien als Airbnb zu vermieten, wie der griechische Finanzminister Kostis Hatzidakis in Athen mitteilte.

Statt bislang 250.000 Euro müssen vom 31. März an die Visa-Antragssteller in Athen, der Hafenstadt Thessaloniki und auf allen größeren Inseln demnach 800.000 Euro zahlen. In allen anderen Regionen werde der Preis der "Golden Visa" auf 400.000 Euro erhöht.

Diese Maßnahme sei Teil eines Versuches der Regierung, die Wohnungsnot zu bekämpfen. Der Kauf von Immobilien durch Investoren aus Drittstaaten hatte in den vergangenen Jahren zu deutlich höheren Kaufpreisen für Wohnungen und Häuser und höheren Mieten in den Ballungsorten des Landes sowie auf zahlreichen Inseln geführt.

Griechen entdecken WGs für sich

Erst Anfang des Jahres sagte ein Journalist in einem ZDF-Bericht, dass es in der Athener Innenstadt kaum noch Geschäfte des täglichen Bedarfs gäbe, sondern acht von zehn Läden mittlerweile Bars und Restaurants seien. Das wäre so, seit die Zahl von Airbnb-Appartments deutlich zugenommen hätte. Eine weitere Konsequenz sei dem Bericht zufolge, dass Wohngemeinschaften (WGs) entstehen würden. Die seien eigentlich seit jeher in Griechenland verpönt, gerade in Großstädten werden sie für viele mittlerweile zur einzigen Möglichkeit, noch bezahlbar zu wohnen - und zwar auch für große Teile der Durchschnittsverdiener.

Griechenland hat 2023 nach Angaben des Finanzministers gut 2,5 Milliarden Euro durch die Vergabe der "Golden Visa" kassiert. Die meisten Investoren stammen aus China und der Türkei. Die Aufenthaltserlaubnis ist fünf Jahre gültig. Bleibt die Immobilie im Besitz der Person, die sie gekauft hat, wird das Visum um weitere fünf Jahre verlängert.

Quelle: ntv.de, als/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen