Standorte deutscher Unternehmen Sonderflug bringt Techniker nach Südafrika
16.07.2020, 14:29 Uhr
Mercedes baut in Südafrika eine wichtige Montagelinie für den Bau der neuen C-Klasse auf.
(Foto: picture alliance / dpa)
Trotz Lockdown darf ein deutscher Flieger mit einer Ausnahmegenehmigung in Johannesburg landen. An Bord sind Experten, die in den Werken deutscher Konzerne dringende Arbeiten erledigen werden. Sie sollen unter anderem die Produktion der neuen C-Klasse von Mercedes sicherstellen.
In Südafrika ist ein Sonderflug aus Deutschland mit Dutzenden Spezialisten, Ingenieuren und Technikern an Bord eingetroffen. Die Experten sollen helfen, Investitionen deutscher Konzerne wie Siemens, Voith oder Mercedes durch dringend erforderliche Wartungs- oder Montagearbeiten abzusichern. "Zum allerersten Mal seit März dürfen internationale Passagiere ohne die staatlich verordnete Quarantäne einreisen", teilt der zuständige Lufthansa-Regionalmanager André Schulz in Johannesburg mit.
Die deutsche Botschaft hatte gemeinsam mit der Auslandshandelskammer in schwierigen Verhandlungen eine Sondergenehmigung für den Flug erreicht. "Die Experten von in Südafrika tätigen deutschen Firmen dürften einen wertvollen Beitrag leisten, um die südafrikanische Wirtschaft wieder anzukurbeln", sagt Botschafter Martin Schäfer, der ebenfalls an Bord war.
Unter anderem sind Experten eingetroffen, die dem Mercedes-Werk in East London beim Aufbau einer wichtigen Montagelinie für den Bau der neuen C-Klasse helfen sollen. Am Ostkap Südafrikas werden C-Klasse-Limousinen für Rechts- und Linkslenkermärkte für den Export und den lokalen Markt produziert - im Vorjahr liefen dort gut 80.000 Fahrzeuge vom Band.
Südafrika hatte Ende März mit der Umsetzung strikter Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus alle Landgrenzen geschlossen und auch den kommerziellen Flugbetrieb eingestellt. Eine vorsichtige Lockerung war vergangenen Sonntag wieder rückgängig gemacht worden, da die Infektionszahlen vor allem rund um den Wirtschaftsstandort Johannesburg dramatisch anstiegen. Seitdem herrscht neben einer nächtlichen Ausgangssperre auch wieder ein Alkoholverbot. Der internationale Flugverkehr bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
Quelle: ntv.de, chf/dpa