Aufregung am Aktienmarkt Steht Mega-Deal von T-Mobile und Sprint?
11.02.2020, 03:08 Uhr
Bereits im Lauf des Tages könnte die Fusion von T-Mobile US und Sprint genehmigt werden, wie US-Finanzmedien berichten.
(Foto: REUTERS)
Im April 2018 vereinbaren die Telekom-Tochter T-Mobile US und der Konkurrent Sprint einen Zusammenschluss. Es soll ein 26-Milliarden-Dollar-Deal werden. Doch dann gibt es Probleme, die Fusion wird politisch brisant. Nun scheint eine Entscheidung nah, die Anleger reagieren.
Die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen Sprint dürfte im wichtigen US-Kartellrechtsprozess bestehen. Es sei damit zu rechnen, dass der zuständige Richter Victor Marrero dem über 26 Milliarden Dollar schweren Mega-Deal zustimme, schrieben zunächst das "Wall Street Journal" und später auch der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Das Urteil solle voraussichtlich schon am Dienstag bekanntgegeben werden. Die Unternehmen selbst wollten sich vorerst noch nicht äußern.
Für die Deutsche Telekom und ihre US-Tochter wäre ein positives Urteil des Richters ein großer Erfolg. Die Fusion war bereits im April 2018 vereinbart worden, doch aufgrund kartellrechtlicher Bedenken stockt das Großprojekt seit bald zwei Jahren. Zwar haben die Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums bereits unter Auflagen grünes Licht gegeben und auch die Branchenaufsicht FCC stimmte schon zu. Doch 13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington hatten gegen die Hochzeit der dritt- und viertgrößten US-Mobilfunker geklagt.
Jobverluste und höhere Preise befürchtet
Das von den großen US-Küstenstaaten New York und Kalifornien angeführte Klägerbündnis fürchtet, dass die Fusion dem Wettbewerb schadet, was Jobverluste und Preiserhöhungen verursache. Im Dezember war es in New York zum Showdown vor Gericht gekommen - bei den zweiwöchigen Verhandlungen sagten auch Telekom-Boss Tim Höttges und T-Mobile-Chef John Legere als Zeugen aus. Der Fall ist auch politisch brisant, da sich demokratisch regierte Bundesstaaten mit der Klage gegen die republikanische Regierung von US-Präsident Donald Trump stellen.
Bei Anlegern sorgten die Medienberichte über eine bevorstehende Zustimmung von Richter Marrero für große Aufregung. Sprints Aktien schossen im nachbörslichen US-Handel zunächst um rund 70 Prozent in die Höhe, während T-Mobiles um 12 Prozent zulegten. Vor allem die Papiere des kleineren und hoch verschuldeten Fusionspartners Sprint hatte die große Ungewissheit um den Zusammenschluss zuvor stark belastet. Die Skepsis an der Wall Street war zeitweise sehr groß. T-Mobile und Sprint wollten schon in den Vorjahren zusammengehen, was unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert war.
Quelle: ntv.de, bad/rts