Wirtschaft

Intel legt ordentlich zuTechnikpanne sorgt für Aufregung an der Wall Street

28.11.2025, 21:44 Uhr
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Im S&P 500 gibt's ein neues Papier. Die Interpublic Group of Companies ist dafür raus. (Foto: REUTERS/Brendan McDermid)

Thanksgiving sorgt an der New Yorker Börse für ruhiges Treiben. Einen Anflug von Spannung bringt aber der Ausfall des Systems für den Future-Handel. Der Börsenbetreiber kommt mit einem blauen Auge davon. Die Gewinner heute sind vor allem die Einzelhändler.

Die US-Aktienmärkte haben die Thanksgiving-Woche mit Kursgewinnen beendet. Für Aufregung sorgte eine Störung beim Börsenbetreiber CME Group, die den Future-Handel auf Aktien, Währungen und Rohstoffe stundenlang lahmgelegt hatte. Am Nachmittag (MEZ) lief der Handel dann aber wieder schrittweise an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann schlussendlich 0,6 Prozent auf 47.716 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent auf 6849 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 0,7 Prozent auf 23.365 Punkte.

Die zunehmenden Wetten der Anleger auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember stützten die Märkte. Die Wahrscheinlichkeit für einen Schritt um 25 Basispunkte wird an den Terminmärkten bei mittlerweile knapp 85 Prozent gesehen. Zuletzt hatten sich einflussreiche Vertreter der Notenbank für eine lockerere Geldpolitik ausgesprochen. Der US-Dollar steuerte entsprechend auf seine schlechteste Wochenperformance seit Ende Juli zu. Der Dollar-Index stand bei 99,489 Punkten.

Das Handelsvolumen fiel nach dem Thanksgiving-Feiertag gering aus, was das Chaos durch die Börsenpanne etwas abmilderte. "Von allen 252 Handelstagen des Jahres, an denen dies hätte passieren können, war dies wahrscheinlich der günstigste für die CME", sagte Alex Morris von F/M Investments. Der weltgrößte Börsenbetreiber hatte die Störung am Donnerstagabend auf seiner Webseite gemeldet. Als Grund wurde ein Problem mit der Kühlung in einem seiner Rechenzentren genannt.

Futures-Handel lahmgelegt - kaum Folgen für CME

Der Futures-Handel für Aktien, Anleihen, Devisen und Rohstoffe war auf mehreren wichtigen Plattformen lahmgelegt und lief erst nach mehr als elf Stunden wieder an. Die an der CME gehandelten und an den S&P 500, den Nasdaq 100 und den Dow Jones gekoppelten Aktien-Futures werden in der Regel vor der Öffnung der US-Märkte stark genutzt, um Trends und Richtungen einzuschätzen. Marktteilnehmer sprachen von der heftigsten Panne seit Jahren.

Die Aktie der CME Group zeigte sich von den Problemen in der Vorbörse wenig beeindruckt, sie bewegte sich kaum. Für Sandisk ging es um 4,0 Prozent nach oben. Die Aktie des Herstellers von Speicherprodukten wie SD-Karten wurde zum Handelsbeginn in den viel beachteten S&P 500 aufgenommen. Ihren Platz räumen mussten dafür Interpublic Group of Companies, die um 2,0 Prozent nachgaben.

Der Start in die Weihnachtsshopping-Saison in den USA gab den Aktien von Einzelhändlern Auftrieb. Die Papiere des Branchenriesen Walmart legten um rund 1,3 Prozent zu, die von Amazon.com gewannen 1,7 Prozent. Aktien von Coty und Lululemon notierten 0,6 beziehungsweise 1,2 Prozent fester. Händler locken die Kunden mit hohen Rabatten. Einer Erhebung von Salesforce zufolge dürften allein am Donnerstag die Online-Umsätze um sechs Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar gestiegen sein.

Gerüchte um Intel und Google beflügeln die Papiere

Am Aktienmarkt wurden Technologietitel favorisiert, nachdem sich die Sorgen um zu hohe Bewertungen und ein mögliches Platzen der KI-Blase zuletzt etwas gelegt haben. Aktien von Intel stiegen um 10,1 Prozent. Analysten äußerten sich optimistisch, dass der Chiphersteller schon 2027 seine Apple-Prozessoren liefern wird.

Weiter im Blick hatten die Akteure die zuletzt stark gesuchte Alphabet-Aktie. Sie ging 1,5 Prozent fester um. Für Kursfantasie sorgten die Einführung des Chatbots Gemini 3 und eine mögliche milliardenschwere Vereinbarung mit Meta. Angeblich soll es Gespräche über den Kauf von Google-Chips durch Meta geben, womit Alphabet nicht nur Nvidia Konkurrenz machen, sondern auch einen Kunden abziehen würde. Nvidia tendierten 1,1 Prozent leichter.

GameStop gewannen 2,0 Prozent. Das als sogenannte Meme-Aktie bekannte Papier des Einzelhändlers für Videospiele sei im Vorfeld der für Dienstag erwarteten Geschäftszahlen gesucht, hieß es.

Quelle: ntv.de, mpa/rts/DJ

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