Gericht schmettert Eilantrag ab Tesla darf in Grünheide weiter roden
10.12.2020, 12:13 Uhr
Rund eine halbe Million Wagen sollen künftig pro Jahr in Grünheide vom Band laufen.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Für den Bau seiner Brandenburger Fabrik schafft sich Tesla Platz und holzt umliegende Waldflächen ab - bislang nur mit vorläufiger Genehmigung. Umweltverbände gehen auf die Barrikaden und stoppen die Rodung vorerst. Ein Gericht entscheidet sich nun zugunsten des Autobauers.
Der US-Elektroautobauer Tesla darf auf seiner Baustelle in Grünheide bei Berlin weiter Waldfläche abholzen. Das hat das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) entschieden, wie es nun mitteilte. Es lehnte damit einen Eilantrag der Umweltverbände Nabu und Grüne Liga für einen vorläufigen Rodungs-Stopp ab. Die erteilte Genehmigung des vorzeitigen Beginns der genehmigten Baumfällarbeiten sei rechtmäßig, hieß es vom Gericht zur Begründung. Die Abwägung der naturschutzrechtlichen Belange durch das Landesamt für Umwelt sei nicht zu beanstanden.
Erst am Dienstag hatte das Gericht die vorläufige Genehmigung für die Rodung im Eilverfahren vorerst gestoppt. Nun folgte die endgültige Entscheidung. Der Eilantrag der Umweltverbände richtete sich gegen die vorzeitige Zulassung der Rodung von 82,9 Hektar Wald auf dem für die Tesla-Fabrik vorgesehenen Grundstück in Grünheide bei Berlin. Am Montag vor einer Woche hatte das Brandenburger Landesamt für Umwelt genehmigt, dass Tesla für den Bau seiner Fabrik weitere 82,8 Hektar Waldfläche roden darf.
Das Gelände benötigt Tesla den Angaben zufolge für Rohrleitungen und als Lagerungsmöglichkeit. Bei einer ersten Rodung war eine Fläche von 92 Hektar abgeholzt worden. Bisher baut das Unternehmen seine Fabrik über einzelne vorläufige Zulassungen, weil die komplette umweltrechtliche Genehmigung des Landes Brandenburg noch aussteht. Naturschützer und Anwohner befürchten negative Folgen für die Umwelt. Tesla will in einer ersten Phase jährlich rund 500.000 Wagen der kompakten Fahrzeuge Model 3 und Model Y fertigen.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa