Wirtschaft

Tarifkonflikt bei Eurowings Ufo legt mit neuen Streiks nach

Die 24 Stunden Streik bei Ufo sind offenbar erst der Anfang.

Die 24 Stunden Streik bei Ufo sind offenbar erst der Anfang.

(Foto: dpa)

Offensichtlich bringt der Streik der Flugbegleiter keine Fortschritte im Tarifstreit mit der Lufthansatochter Eurowings: Der Chef der Gewerkschaft Ufo kündigt weitere Streiktage in der kommenden Woche an.

Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will in der kommenden Woche an zwei Tagen zu weiteren Streiks bei der Lufthansa-Tochter Eurowings aufrufen. Das sagte Ufo-Vorstand Nicoley Baublies. Bereits seit dem frühen Morgen legt Ufo einen einen großen Teil des Flugbetriebs der Lufthansa-Tochter lahm.

Nach Angaben der Airline fielen nahezu alle innerdeutschen Flüge aus. Auch im Europa-Verkehr sollte es erhebliche Behinderungen geben. Insgesamt wurden 393 von 551 geplanten Eurowings-Flügen vor allem in Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart, Hamburg und Berlin gestrichen.

Von den insgesamt betroffenen knapp 40.000 Passagieren seien allerdings fast alle noch in der Nacht rechtzeitig informiert worden, sagte der Eurowings-Sprecher. Nur etwa 1000 seien am Vormittag noch zu den Flughäfen gekommen, um auf andere Linien oder die Bahn umzubuchen.

Eurowings: Streik unverhältnismäßig

Grund ist ein ganztägiger Streik der Kabinengewerkschaft Ufo bei den Teilgesellschaften Eurowings GmbH und der größeren Germanwings. Sie betreiben zusammen 81 der insgesamt 92 Flugzeuge, die unter dem Markennamen Eurowings beworben werden.

Die Lufthansa-Tochter prüft wegen des 24-Stunden-Streiks auch den Gang zum Arbeitsgericht. "Wir werden jetzt juristisch untersuchen, wer für diesen Streik die Verantwortung trägt und behalten uns entsprechende rechtliche Schritte vor", sagte ein Eurowings-Sprecher. Der Streik sei unverhältnismäßig.

Kostenlose Umbuchungen möglich

Ende 2015 hatte die Eurowings-Mutter Lufthansa vor dem Arbeitsgericht einen Flugbegleiter-Streik teilweise stoppen können. Das Gericht hatte die Streikmaßnahmen vorübergehend untersagt - in dem Fall, weil die Tarifziele nicht klar benannt waren.

Ufo-Vorstand Nicoley Baublies reagierte gelassen auf die Ankündigung. Die Arbeitsgerichte hätten ständig mit solchen einstweiligen Verfügungen zu tun, sagte er dem SWR: "Das machen Arbeitgeber heutzutage leider standardmäßig, statt sich inhaltlich auseinanderzusetzen." Ufo sei gut vorbereitet, "wir haben uns nichts vorzuwerfen". Im ZDF verteidigte Baublies den Streik. "Am Ende stehen bei beiden die gleichen Ziele und das gleiche Management dahinter", sagte Baublies. "Dass Eurowings uns mit einem Gehaltsplus von 7 Prozent entgegen gekommen sei, ist nur medial verbreitet worden. Wir haben dieses Angebot nie erhalten", sagte Baublies.

Wegen des Streiks bot die Linie den betroffenen Kunden kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an und wollte auch Flugzeuge anderer Gesellschaften anzumieten, um Fluggäste aus Urlaubsgebieten zurückholen zu lassen. Nicht bestreikt werden die Langstreckenflüge der Marke Eurowings.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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