Wirtschaft

Biontech unter Druck Wall Street berappelt sich wieder

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Es geht wieder aufwärts an der Wall Street.

Es geht wieder aufwärts an der Wall Street.

(Foto: IMAGO/Xinhua)

Nach den Verlusten der Vorwoche fassen die US-Anleger wieder etwas mehr Mut. Wenige Tage vor der Veröffentlichung der neuen Inflationsdaten schließt die Wall Street mit Aufschlägen. Papiere von Biotechnologie-Unternehmen lassen die Händler fallen.

In Erwartung der US-Inflationszahlen am Donnerstag griffen die Anleger an der Wall Street bereits zum Wochenauftakt bei Aktien zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,2 Prozent höher auf 35.473 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 13.994 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,9 Prozent auf 4518 Punkte zu.

Die Investoren erhoffen sich aus der Entwicklung der Verbraucherpreise Hinweise, dass die jüngste Zinserhöhung der US-Notenbank Fed in ihrem Kampf gegen die Inflation auch die vorerst letzte war. Die Währungshüter haben angekündigt, bei ihrem nächsten Entscheid verstärkt die Datenlage zu beachten. Dabei fielen die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten Experten zufolge uneinheitlich aus. "Vor diesem Hintergrund gewann die Veröffentlichung der US-Inflationszahlen im Laufe dieser Woche erneut an Bedeutung", sagte Ricardo Evangelista, Analyst beim Handelshaus ActivTrades.

Mit ihrem Zins-Marathon hat die Fed die Teuerungsrate bereits auf 3,0 Prozent gedrückt und damit in Sichtweite des Ziels von 2,0 Prozent. "Im vergangenen Monatsbericht sahen wir, dass der monatliche Druck für den Verbraucherpreisindex endlich nach unten durchbrach", sagte Charlie Ripley, Stratege beim Vermögensverwalter Allianz Investment Management. "Im Dienstleistungsbereich blieb die Verteuerungsrate allerdings relativ stabil." So rechnen von Refinitiv befragte Experten für Juli mit einer Rate von 3,3 Prozent.

Die Erwartung der Inflationsdaten drückte die Kurse der US-Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Bonds stieg um Gegenzug auf 4,100 Prozent von 4,062 Prozent am Vortag. Damit blieb sie über der Vier-Prozent-Marke, die sie nach der Herabstufung der US-Bonität durch die Ratingagentur Fitch erreicht hatte. Sie nähere sich auch dem 14-Jahres-Hoch von 4,338 Prozent aus dem Oktober vergangenen Jahres an, sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Mit einem stärker als erwarteten Preisdruck könnte dieses Niveau schnell angelaufen werden, was die Sorgenfalten der Anleger wieder vergrößern dürfte."

Am Ölmarkt glich die Aussicht auf eine schwächere Nachfrage in den USA die Versorgungsängste nach der Verlängerung von Förderkürzungen durch Saudi-Arabien und Russland aus. Die Sorte Brent aus der Nordsee sowie das US-Leichtöl WTI verbilligten sich jeweils um ein halbes Prozent auf 85,79 beziehungsweise 82,39 Dollar pro Barrel. "Die Sommerfahrsaison in den USA geht zu Ende", sagte Robert Yawger, Energieexperte der Mizuho Bank in New York. "Und wenn man nicht mehr so viel Benzin braucht, dann braucht man auch nicht mehr so viel Öl."

Biontech
Biontech 82,45

Bei den Unternehmen standen Biotechnologie-Konzerne unter Druck. Der Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech schrieb im zweiten Quartal einen Nettoverlust von gut 190 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,67 Milliarden vor Jahresfrist. Das Unternehmen verwies auf Abschreibungen auf Lagerbestände seines Covid-Impfstoffs Comirnaty. Die Aktie rutschte um mehr als sieben Prozent ab. Auch die Anteilsscheine der Konkurrentin Moderna verloren 6,5 Prozent.

Aus den Depots flogen auch Tesla. Die Papiere des E-Automobilkonzerns gaben rund ein Prozent nach. Der bisherige Tesla-Finanzchef, Zachary Kirkhorn, legte am Freitag seinen Posten nach vier Jahren nieder. Nachfolger wird der bisherige Chefbuchhalter Vaibhav Taneja. Gründe für den Wechsel wurden nicht genannt. Die Aktie von Berkshire Hathaway rückte unterdessen um 3,4 Prozent vor. Eine Erholung des Versicherungsgeschäfts hat der Beteiligungsgesellschaft des Star-Investors Warren Buffett einen Rekordgewinn beschert.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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