Wirtschaft

Verkaufszahlen zu geringeSchwalbe-Hersteller Govecs ist pleite

26.11.2025, 15:30 Uhr
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Die eSchwalbe elektrisierte die Kundschaft nicht zur Genüge. (Foto: picture alliance/dpa)

Knapp drei Dutzend Menschen bauen in Polen aus 730 Einzelteilen die eSchwalbe. Der Stecker-Nachfolger des legendären DDR-Mopeds kann aber nicht ansatzweise an die Beliebtheit des Urtyps anknüpfen. Nun übernimmt vorerst der Insolvenzverwalter.

Der Hersteller des Elektrorollers eSchwalbe hat Insolvenzantrag gestellt. Grund für den Schritt des in München ansässigen Unternehmen Govecs sind die zuletzt stark gesunkenen Neuzulassungszahlen für Elektro-Mopeds in Europa, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé erklärt. Er ist nun auf der Suche nach Investoren. Helfen soll dabei, dass Govecs laut Jaffé über Exklusivrechte an der Traditionsmarke Schwalbe verfügt. Die Schwalbe war in der DDR ein sehr beliebtes Fahrzeug.

In München hat Govecs, das im laufenden Jahr Umsätze von rund sieben Millionen Euro erzielte, lediglich acht Mitarbeiter. Die Produktion ist in Polen mit 35 Arbeitnehmern. Dort wurde ein Restrukturierungsantrag nach polnischem Recht gestellt. Man sei bereits mit dem dortigen Beauftragten in Kontakt, "um die Betriebsstrukturen verkaufsfähig zu erhalten", erklärte Jaffé.

Govecs hatte sich ab 2022 auf den europäischen Endkundenmarkt ausgerichtet, wie Geschäftsführer Thomas Grübel erklärt. "Seitdem sind die Neuzulassungen von Mopeds in Europa jedoch stark eingebrochen, sowohl im Gesamtmarkt als auch bei Elektro-Mopeds. Für uns bedeutete dies, dass die geplanten Absatzzahlen nicht erreicht werden konnten, was anhaltende Verluste zur Folge hatte." Auch im Schlüsselmarkt Deutschland habe man die geplanten Absatzzahlen nicht erreicht.

Das Unternehmen bietet die Schwalbe in drei Varianten an. Dabei erreicht das Spitzenmodell den Angaben zufolge Geschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometer die Stunde. Die Preise beginnen bei knapp unter 8000 Euro. Auf der Homepage sind aktuell keine Bestellungen möglich. Die Ur-Schwalbe wurde von 1964 bis 1986 produziert.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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