Steampunk auf Zweiradmesse EICMAItaljet Roadster 400 - rebellischer Retro-Roller

Optisch liegt der Italjet Roadster 400 zwischen Jet-Ästhetik und Technik-Avantgarde. Hinter dem wilden Look steckt ein serienreifes Konzept mit überraschenden Details.
Mit dem Roadster 400 hat Italjet auf der weltgrößten Zweiradmesse EICMA 2025, die vom 6. bis 9. November lief, ein neues Modell enthüllt, das als Hommage an die goldene Ära des italienischen Designs Retroelemente und technische Avantgarde vereint. Manches wirkt dabei fast ein wenig überzeichnet: So zitieren die seitlichen Verkleidungsteile Jet-Turbinen, während die unter der Sitzbank sichtbare Alustruktur an Ansaugbrücken klassischer Rennmotoren erinnert. Auffällig ist der Auftritt in jedem Fall.
Typisch Italjet zeigt sich die sichtbare Gitterrohrstruktur des Rahmens, kombiniert mit einer technisch aufwendigen Vorderradführung. Anstelle der markentypischen einarmigen Achsschenkellenkung setzt der Roadster 400 auf das neue, patentierte DLAS-System (Dynamic Linkage Articulated Suspension).
Der untere Arm integriert sowohl die Radachse als auch den Bremssattelhalter. Diese Konstruktion soll laut Hersteller für hohe Steifigkeit, ein vom Einfedern unabhängiges Lenkverhalten und eine variable Abstimmung zwischen sportlicher und komfortabler Charakteristik sorgen. Das zentral platzierte Federbein ist gut sichtbar hinter der Frontverkleidung montiert.
Auch Hinterradführung ungewöhnlich
Nicht weniger ungewöhnlich präsentiert sich die Hinterradführung. Eine Triebsatzschwinge mit zwei Lenkarmen steuert ein nahezu horizontal liegendes Öhlins-Federbein an, das sich oberhalb des Hinterradschutzblechs bis unter die Einzelsitzbank spannt. Links und rechts neben dem Dämpfer münden die beiden Endrohre der markanten Akrapovic-Auspuffanlage.
Angetrieben wird der Roadster 400 von einem flüssigkeitsgekühlten Einzylinder mit rund 400 Kubikzentimetern Hubraum, der 31 kW/42 PS leistet. Die Kraftübertragung erfolgt über eine stufenlose Variomatik direkt ans Hinterrad. Vorn wie hinten kommen 13 Zoll große Speichenräder zum Einsatz - auch das eine Seltenheit im Scooter-Segment. Angaben zu den Fahrleistungen des rund 150 Kilogramm leichten Modells machte Italjet bislang nicht.
Rundum sorgen LED-Leuchten für klare Lichtsignaturen, das TFT-Farbdisplay steckt im traditionell gestalteten Rundinstrument. Hinzu kommen Traktionskontrolle und ABS für alle drei Scheibenbremsen mit radial verschraubten Nissan-Sätteln.
Auch wenn das Design den Eindruck eines Showbikes erweckt, handelt es sich laut Italjet bereits um die Serienversion. Der Marktstart des Roadster 400 ist bis September 2026 vorgesehen, der Preis soll bei rund 7.500 Euro liegen.