Wirtschaft

Suntory schluckt Beam Neuer Whisky-Gigant erfreut Anleger

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Auf dem heimischen Whisky-Markt ist der japanische Konzern Suntory bereits die Nummer eins. Aber um weltweit ganz vorn mitzuspielen, greift die Yamazaki-Mutter nun nach einer der bekanntesten Marken - und lässt sich das einiges kosten.

Die milliardenschwere Übernahme des US-Sprirituosenkonzerns Beam durch den japanischen Konkurrenten Suntory kommt bei den Anlegern gut an. Während die Beam-Titel an der Wall Street um ein Viertel zulegten, wiesen Suntory-Papiere an der Tokioter Börse ein leichtes Plus auf. Für einen kaufenden Konzern ist das eher ungewöhnlich, zumal sich auch das asiatische Marktumfeld schwierig präsentierte: Der Nikkei brach um mehr als drei Prozent ein.

16 Milliarden Dollar lässt sich Suntory die Übernahme des amerikanischen Whiskey-Produzenten Beam kosten und steigt damit zum weltweit drittgrößten Spirituosenkonzern hinter Diageo und Pernod Ricard auf. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden, teilten beide Unternehmen mit. Die Vorstände hätten dem Vorhaben bereits zugestimmt.

Suntory im Übernahmewahn

Suntory befindet sich seit Jahren auf Einkaufstour, da die Verbraucher-Nachfrage in Japan schwächelt. Suntory fährt dabei zweigleisig: 2009 kaufte der Konzern den europäischen Limonaden-Hersteller Orangina Schweppes. Im September übernahm Suntory, die erst kurz zuvor an die Börse gegangen waren, für 1,6 Milliarden Euro die Softdrink-Geschäfte des britischen Pharma-Herstellers GlaxoSmithKline. Dazu gehören Sport- und Energydrinks sowie Ribena Fruchtsäfte.

Im weltweiten Spirituosenmarkt konkurrieren die Japaner mit ihren preisgekrönten Whisky-Marken wie Yamazaki, Hakushu und Hibiki etwa mit Branchengrößen wie Diageo, Pernod Ricard oder Remy Cointreau. Auf dem Heimatmarkt kommt Suntory auf einen Marktanteil bei Whisky von rund 70 Prozent. Bekannt wurde der Konzern durch den Hollywoodfilm "Lost in Translation", in dem Bill Murray Werbung für den Whisky des Konzerns machte.

Zum Beam-Konzern gehören unter anderem die amerikanischen Marken Jim Beam und Maker's Mark. Darüberhinaus ist das Unternehmen auch Eigentümer der Cooley Distillery und damit der irischen Whiskey-Marken Tyrconnel und Connemara. Zudem produziert Beam auch andere Spirituosen wie Gin, Rum, Cognac, Wodka und Tequila.

Kooperation auf neuem Level

Die Regulierungsbehörden und die Beam-Aktionäre müssen der Transaktion noch zustimmen. Der Kaufpreis setzt sich aus 13,6 Milliarden Dollar in bar und der Übernahme von Schulden zusammen. Der Bar-Anteil liegt bei 83,50 Dollar pro Beam-Aktie, was einem Aufschlag von 25 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag entspricht.

Das Management-Team um Beam-Chef Matt Shattock soll im Amt bleiben. Beam hat seinen Hauptsitz in der Nähe von Chicago. Beide Konzerne kooperieren bereits. Im Rahmen der Zusammenarbeit vertreibt Suntory Beam-Produkte in Japan, die Amerikaner wiederum Suntory-Erzeugnisse in Singapur und anderen asiatischen Märkten.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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