Coronavirus-Liveticker+++ 18:15 Volle Stadien und Hallen ab Wochenende möglich +++
Die deutschen Sportvereine können weiterhin mit vollen Hallen und Stadien ab diesem Wochenende planen, sie sind dabei aber von den Verordnungen ihrer Bundesländer abhängig. Bund und Länder hielten bei den Beratungen grundsätzlich am Öffnungsfahrplan in der Pandemie fest. In der Fußball-Bundesliga werden am Wochenende Tausende Zuschauer erwartet. Der VfB Stuttgart beispielsweise darf die eigene Arena mit einer Sondergenehmigung schon am Samstag gegen den FC Augsburg komplett füllen, erlaubt sind 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Der 1. FC Köln teilt mit, am Sonntag gegen Borussia Dortmund die Vollauslastung des Stadions für 50.000 Fans genehmigt bekommen zu haben.
+++ 17:43 Scholz verteidigt Gesetzentwurf: "Neue Phase der Pandemie" +++
Laut Bundeskanzler Olaf Scholz ist eine "neue Phase der Pandemie" angebrochen. Anders als in den ersten beiden Jahren der Corona-Krise verliefen die Infektionen mit der derzeit vorherrschenden Omikron-Variante in den allermeisten Fällen unkompliziert, sagt er nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Diese hatten das neue Infektionsschutzgesetz der Ampel-Koalition heftig kritisiert. Es sieht nur noch Basismaßnahmen wie das Tragen von Masken in Bus und Bahn, in Kliniken und Pflegeeinrichtungen vor. "Die Länder wünschen sich mehr", räumt Scholz ein. Doch mit dem neuen Gesetz sei eine rechtliche Grundlage gegeben, auf der die Bundesländer aufbauen könnten. An die Bevölkerung appelliert er, in eigenem Ermessen weiterhin Abstand zu halten, die Hygienevorschriften zu beachten, Mundschutz zu tragen, wenn angemessen. Eindringlich fordert Scholz erneut die Ungeimpften auf, sich "endlich" immunisieren zu lassen, "denn der nächste Herbst kommt bestimmt".
+++ 17:34 Wüst zu neuem Gesetz: "Zu lange Verfahren, zu hohe Hürden" +++
Hendrik Wüst, der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, wirft der Bundesregierung vor, das neue Infektionsschutzgesetz ohne Beteiligung der Länder entworfen zu haben - obwohl diese ausdrücklich gewünscht gewesen sei. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen moniert "zu lange Verfahren und zu hohe Hürden", Maßnahmen seien für die Länder kaum umsetzbar. Der Bund habe den Ländern die "Werkzeuge für schnellen, effektiven Basisschutz genommen".
+++ 16:54 Länder laufen Sturm gegen Corona-Pläne des Bundes +++
Parteiübergreifend haben die Länder dem Bund bei der Ministerpräsidentenkonferenz einen verantwortungslosen Alleingang in der Corona-Politik vorgeworfen. Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann betont nach Angaben von Teilnehmern: "Einen solchen Umgang mit den Ländern hat es noch nie gegeben." Eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit stelle er sich anderes vor. Er verstehe das Vorgehen der Bundesregierung nicht. "Bisher haben wir über zwei Jahre gut zusammengearbeitet. Es gibt keine rationalen Gründe, warum es zu diesem Bruch von Seiten des Bundes kommt." Ähnlich äußert sich demnach Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, sein hessischer Kollege Volker Bouffier sagt: "Ein Zusammenwirken mit den Ländern hat es nicht gegeben." Auch aus den SPD-Ländern hagelt es Kritik: "Ich halte das nicht für vertretbar", zitieren Teilnehmer Niedersachsens Landeschef Stephan Weil.
+++ 16:32 EU-Behörde: Prüfung von russischem Impfstoff liegt auf Eis +++
Die Prüfung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V für die Zulassung in der EU liegt nach Angaben der EU-Arzneimittelbehörde EMA auf Eis. Zur Zeit geschehe dort nichts, sagt der zuständige Leiter der Abteilung für klinische Studien, Fergus Sweeney. "Wir haben zur Zeit keinen Kontakt mit den russischen Instanzen." Gründe nennt er nicht. Es ist unklar, ob die Unterbrechung der Kommunikation im Zusammenhang steht mit dem Krieg in der Ukraine. Sweeney erwartet nicht, dass das Prüfverfahren in Kürze wieder aufgenommen werde. Vor etwa einem Jahr hatte die EMA das Prüfverfahren von Sputnik V gestartet.
+++ 16:08 Söder: Neues Infektionsschutzgesetz "trifft Länder ins Mark" +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kritisiert die Pläne der Koalition zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit scharfen Worten. Das neue Infektionsschutzgesetz "trifft die Länder ins Mark", sagt er bei der zur Stunde laufenden Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Gesetzesänderung sei "weder vom Stil noch vom Inhalt gut", sagt der CSU-Vorsitzende nach ntv-Informationen in der Bund-Länder-Runde. Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier von der CDU kritisiert, dass nun so viel Verantwortung bei den Ländern liege. Bremens SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte entgegnet, viele von denen, die jetzt Kritik übten, seien nach früheren Konferenzen von der gemeinsam verabredeten Linie abgewichen und hätten für ihre Länder eigene Regelungen gemacht. In einem Tweet aus der MPK schreibt Söder, der "Alleingang der Ampel bei Corona gegen die überwältigende Mehrheit der Länder" schade dem Gesundheitsschutz. "Bund und Länder haben bislang immer gemeinsam und auf Augenhöhe entschieden. So muss es zum Wohle unserer Bevölkerung auch bleiben", so Söder.
+++ 15:22 China will an Null-Covid-Strategie festhalten +++
Chinas Präsident Xi Jinping will trotz steigender Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus an seiner Null-Covid-Strategie festhalten. Die Volksrepublik solle weiter "die Menschen und das Leben" in der Vordergrund stellen und "die Ausbreitung der Epidemie so schnell wie möglich eindämmen", sagt Xi laut dem Staatssender CCTV vor Spitzenpolitikern in Peking. Lokale Infektionsherde müssten schnell unter Kontrolle gebracht werden. Xi fordert die chinesischen Gesundheitsbehörden auf, die "wissenschaftlichen und präzisen" Maßnahmen zur Vorbeugung und Kontrolle der Virus-Ausbreitung weiter zu verbessern. Er verweist unter anderem auf die Entwicklung von Impfstoffen, Schnelltests und Medikamenten.
+++ 14:57 Studie: Sehr wenige Mütter geben Virus an Neugeborene weiter +++
Nur sehr wenige Mütter, die bei der Geburt mit dem Coronavirus infiziert sind, geben das Virus an ihre neugeborenen Babys weiter. Laut einer Studie, die im Fachmagazin "British Medical Journal" veröffentlicht wurde, werden weniger als ein Prozent der Babys positiver Frauen in den ersten 48 Stunden nach der Geburt ebenfalls positiv getestet. Insgesamt gibt es in den Tagen nach der Geburt demnach bei weniger als zwei Prozent der Babys einen positiven Test. Die Hauptautorin Shakila Thangaratinam, die an der Universität im englischen Birmingham forscht, sprach von einer "äußerst beruhigenden Nachricht für Eltern und werdende Eltern".
+++ 14:19 Studie: Vierte Impfung bringt jungen Erwachsenen nur geringen Nutzen +++
Für junge und gesunde Erwachsene bringt eine vierte Dosis eines mRNA-Impfstoffs gegen das Coronavirus laut einer israelischen Studie nur "geringfügigen Nutzen". Die Studie, die im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde, untersuchte 270 Beschäftigte des Sheba Medical Center in Tel Aviv, die vier Monate nach der ersten Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer oder Moderna noch eine zweite Auffrischimpfung erhalten hatten. Jeder Proband wurde mit zwei Teilnehmern einer Kontrollgruppe verglichen, die nur drei Impfdosen erhalten hatten. Die vierte Dosis erhöhte bei den Studienteilnehmern die Anzahl der neutralisierenden Antikörper, die ein Eindringen des Coronavirus in die Zellen verhindern. Die Werte nach der vierten Dosis waren dabei mit den Werten kurz nach der dritten Dosis vergleichbar.
+++ 13:47 Pflegebonus zwischen 190 und 2500 Euro stößt auf Kritik +++
Die Pläne der Bundesregierung für den neuen Pflegebonus stoßen auf Kritik. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU spricht von einer "Diskriminierung" von Beschäftigten in der Langzeitpflege. Auch sie hätten in der Pandemie Herausragendes geleistet und Erkrankungsrisiken in Kauf genommen. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisiert: "Obwohl Corona in der Altenpflege am härtesten zuschlägt, sollen die Beschäftigten hier mit einem Mini-Pflegebonus abgespeist werden." Nach einer jetzt bekannt gewordenen Fassung des Gesetzentwurfes sollen Intensivpflegekräfte in besonders von Corona belasteten Krankenhäusern 2500 Euro erhalten, Pflegefachkräfte "in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen" in diesen Kliniken sollen 1700 Euro bekommen. Vollzeitbeschäftigte in der Langzeitpflege können mit 550 Euro rechnen, andere Beschäftigte in der Pflege je nach Tätigkeit und Umfang zwischen 190 und 370 Euro.
+++ 13:33 Gentleman hat Corona +++
Der Musiker Gentleman ist positiv auf Corona getestet worden. Der 46-jährige Reggae-Künstler habe keine Symptome, sei aber natürlich dennoch in Quarantäne, teilte das Literaturfestival Lit.Cologne in Köln mit. Dort hätte er am Abend auftreten sollen, das wurde aber abgesagt.
+++ 13:17 Gysi lehnt Impfpflicht strikt ab +++
"Ich bin ein strikter Gegner der allgemeinen Impfpflicht. Bei Masern war ich dafür, weil das die Krankheit ausrottete, das schafft der Impfstoff hier nicht", sagt der Linken-Politiker Gregor Gysi im Bundestag bei der ersten Beratung über mehrere Anträge zur möglichen Einführung einer Corona-Impfpflicht. Gysi fordert stattdessen mehr Aufklärung. 30.000 Menschen pro Tag müssten überzeugt werden, das könne gelingen. Geldbußen seien der falsche Weg. Eine Abstimmung über die Impfpflicht ist im Bundestag in drei Wochen geplant. Es liegen verschiedene Anträge dafür oder dagegen vor. Mehrheiten zeichnen sich bisher nicht ab.
+++ 12:50 Lauterbach: Ungeimpfte werden "ganzes Land in Geiselhaft" nehmen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat im Bundestag eindringlich für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht geworben – auch mit Blick auf den kommenden Herbst und mögliche neue Virusvarianten. "Die Ungeimpften tragen derzeit die Verantwortung dafür, dass wir nicht weiterkommen", sagt der SPD-Politiker zu den nach wie vor hohen Infektionszahlen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir im Herbst keine Schwierigkeiten haben, die Corona-Pandemie zu bekämpfen, liegt bei fast null Prozent". Dann werde sich auch wieder die Frage einer Überlastung des Gesundheitssystems stellen und über Beschränkungen diskutiert werden müssen, macht Lauterbach deutlich. Und dann werde erneut das ganze Land "in der Geiselhaft dieser Gruppe" sein, die sich gegen die weltweite wissenschaftliche Evidenz durchsetzen wolle, sagt er mit Blick auf weiterhin ungeimpfte Menschen.
+++ 12:30 Habeck wirbt für Impflicht - "Erledigen wir das Virus" +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck hält eine allgemeine Corona-Impfpflicht für notwendig. Mit rein freiwilligen Impfungen "kriegen wir nicht den Grundschutz in der Gesellschaft", sagt der Grünen-Politiker im Bundestag. "Die Freiheitsinterpretation der wenigen darf nicht zur permanenten Freiheitseinschränkung der vielen führen." Die Menschen in diesem Land hätten es satt, betont er. "Bringen wir diese Pandemie endlich hinter uns, erledigen wir das Virus und kehren wir dann zur Freiheit zurück."
+++ 12:09 Komplettes Gefängnis in NRW steht unter Quarantäne +++
Wegen zahlreicher Corona-Infektionen steht die gesamte Justizvollzugsanstalt Werl in Nordrhein-Westfalen unter Quarantäne. Sie hat rund 1000 Insassen. Eine JVA-Sprecherin sagt, die Quarantäne gelte bereits seit Montag. Demnach wurden zunächst in einzelnen Flügeln Quarantänebereiche eingerichtet, doch die Plätze reichten nicht mehr aus. Da es überall Fälle bei den Gefangenen gab, wurde letztlich die gesamte JVA unter Quarantäne gestellt. Die Inhaftierten und Sicherheitsverwahrten dürfen ihre Zellen beziehungsweise Zimmer nicht mehr verlassen. Besuch ist verboten. Arbeitsbetriebe sind geschlossen. Die Quarantäne soll laut der JVA-Sprecherin zunächst bis zum 28. März andauern.
+++ 11:50 Über Dreiviertel der Bevölkerung vollständig geimpft +++
In Deutschland haben mittlerweile mindestens 63 Millionen Menschen einen Grundimpfschutz gegen das Coronavirus. Somit haben mindestens 75,8 Prozent der Bevölkerung die dafür meist nötige zweite Impfung bekommen, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI, Stand Mittwoch) hervorgeht. Mindestens 48,3 Millionen Menschen (58,1 Prozent) haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das RKI weist seit Längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.
+++ 11:40 Wüst: Lockerungen und Infektionszahlen passen nicht zusammen +++
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kritisiert die geplanten Lockerungen angesichts der hohen Infektionszahlen. "Das passt ganz offensichtlich nicht ganz zusammen", so Wüst im "Frühstart" bei ntv. Zwar habe man es mit häufig milden Krankheitsverläufen zu tun, die das Gesundheitssystem nicht überlasteten, "aber wir sollten weiter vorsichtig sein, und deswegen diskutieren wir heute mit dem Bund über den Basisschutz und die Hotspot-Regelungen, die parteiübergreifend nach Auffassung der allermeisten Länder nicht ausreichen."
+++ 10:35 Vettel hat Corona und verpasst Formel-1-Auftakt +++
Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel verpasst den Saisonauftakt an diesem Wochenende in Bahrain wegen einer Infektion mit dem Coronavirus. Wie sein Aston-Martin-Rennstall am Donnerstag mitteilte, ersetzt sein Landsmann Nico Hülkenberg den Hessen beim Grand Prix in dem Wüstenstaat. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:53 Staat haftet nicht für Ausfälle der Gastro-Branche +++
Betroffene der Lockdowns haben nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs keinen Anspruch auf staatliche Entschädigung für ihre Einnahmeausfälle. Die Karlsruher Richter weisen in einem Pilotverfahren die Klage eines Gastronomen und Hoteliers gegen das Land Brandenburg ab. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:53 Söder warnt vor Durchseuchung +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kritisiert die geplanten neuen Corona-Vorgaben der Bundesregierung erneut. "Während Corona steil ansteigt, steigt die Politik quasi aus", sagt der CSU-Vorsitzende im Deutschlandfunk. Ein Infektionsschutz in der Schule mit Masken sei mit den neuen Vorschriften nicht mehr möglich. "Da droht auch die Gefahr einer Durchseuchung." Im Bundesrat könne der Freistaat den Plänen nicht zustimmen.
+++ 09:00 Hausärzteverband beklagt "Zick-Zack-Kurs" +++
Mit Blick auf die geplanten Lockerungen bezeichnet der Deutsche Hausärzteverband die Corona-Politik als einen "einzigen Zick-Zack Kurs". Aktuell werde erneut über die Fortführung der Maßnahmen diskutiert, ohne dass klar sei, welche Kriterien denn die entscheidenden seien Verbandschef Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Hier hat eine gewisse Beliebigkeit eingesetzt", beklagt er. "Aus den Hausarztpraxen können wir berichten: Wir beobachten sehr wenige schwere Verläufe mit Omikron. Insbesondere für Geimpfte ist das Risiko aktuell gering."
+++ 07:53 Rennrodlerin Eitberger leidet nach Monaten noch unter Corona-Folgen +++
Rennrodlerin Dajana Eitberger leidet auch noch Monate nach ihrer Corona-Infektion unter den Spätfolgen. Der "Süddeutschen Zeitung" berichtet die 31-Jährige von körperlicher Schwäche, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnislücken. An schlechten Tagen reiche die Kraft gerade für die nachmittägliche Buggy-Runde mit dem zwei Jahre alten Sohn. An guten Tagen schaffe sie inzwischen wieder das Training auf der Eisbahn, "ohne dass ich mich eine Woche lang davon erholen muss", sagt die Olympia-Zweite von 2018. Sie hatte sich im Dezember angesteckt.
+++ 06:57 Kassenärzte-Chef: "Müssen weg von Alarmismus" +++
Kassenärzte-Chef Andreas Gassen warnt die Bundesländer davor, nach dem Auslaufen der Übergangsfrist am 2. April die bisherigen Corona-Beschränkungen per Hotspot-Regelung flächendeckend zu verlängern. "In der derzeitigen Lage gibt es keine gerichtsfeste Begründung dafür, ganze Bundesländer, Stadtstaaten gegebenenfalls ausgenommen, zu Hotspots zu erklären, weil nirgendwo flächendeckend eine Überlastung des Gesundheitswesens droht", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Mit jedem Tag bestätigt sich, dass Omikron und seine Subvarianten zwar viel ansteckender sind als die Virustypen zuvor, aber auch deutlich weniger krank machen", betont er. "Wir müssen weg von dem Alarmismus und zurück zu rationalem Handeln."
+++ 05:42 Buschmann: "Aufhebung von Maskenpflicht kein Maskenverbot" +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann erteilt Forderungen nach einer erneuten Ausweitung der Maskenpflicht auf Innenräume eine Absage. Der "Rheinischen Post" sagt der FDP-Politiker: "Uns war es wichtig, das verpflichtende Maskentragen an den Schulen zu beenden. Dann wäre es nicht stimmig, die Pflicht in Supermärkten etwa beizubehalten, wo nur flüchtige Begegnungen stattfinden." Die Abschaffung der Maskenpflicht sei "kein Maskenverbot. Jeder, der sich selbst mit der Maske schützen will, kann das tun. Egal wo."
+++ 04:32 RKI meldet fast 300.000 Neuinfektionen +++
Die Gesundheitsämter melden dem Robert-Koch-Institut 294.931 Neuinfektionen. Das sind so viele wie noch nie innerhalb eines Tages seit Pandemiebeginn und 32.179 mehr als am letzten Donnerstag. Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht einen neuen Höchststand: Sie steigt auf 1651,4 nach 1607,1 am Vortag. 278 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit einer Infektion.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
+++ 03:21 Hoffnungsträger wird Ladenhüter: NRW gibt Novavax frei +++
Nordrhein-Westfalen gibt den Impfstoff von Novavax für Ärzte und Apotheken frei. "Wir hoffen, dass der Impfstart in den Praxen mit diesem Vakzin dann die bislang verhaltene Nachfrage erhöhen wird", sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV) der "Rheinischen Post". Bislang gab es Novavax nur in kommunalen Impfstellen und war vor allem für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen reserviert. Bundesweit haben laut Robert-Koch-Institut erst 40.000 Bürger eine Novavax-Impfung erhalten.
+++ 02:13 Lindner verteidigt Aufhebung von Corona-Maßnahmen +++
FDP-Chef Christian Lindner hält den Wegfall der meisten bundesweiten Corona-Auflagen trotz steil ansteigender Infektionszahlen für richtig. "Es ist ein Schritt in Richtung Normalität, und ich sage, den brauchen wir auch", sagt Lindner in der ARD-Sendung "maischberger. die woche". Eine strukturelle Überlastung des Gesundheitssystems sei derzeit nicht zu sehen. In Alten- und Pflegeheimen sowie anderen Einrichtungen mit besonders gefährdeten Menschen solle es wie auch im öffentlichen Nahverkehr weiter Maskenpflichten geben.
+++ 01:24 Marburger Bund: Allgemeine Impfpflicht "enorm wichtig" +++
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund appelliert an die Politik, bis zum Herbst eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. Diese sei "enorm wichtig", um bei möglicherweise neuen Virusvarianten eine Überlastung des Gesundheitswesens abzuwenden, sagt die Vorsitzende Susanne Johna den Funke-Zeitungen. "Nur dann haben wir auch die Chance, mit möglichst wenigen Einschränkungen agieren zu können." Es sei gut, dass mittlerweile immerhin knapp 60 Prozent der Bevölkerung die komplette Dreifachimpfung erhalten hätten, so Johna. Das reiche aber bei weitem nicht aus.
+++ 00:14 GEW will weiter Maskenpflicht an Schulen +++
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt vor einem raschen Ende der Maskenpflicht in den Schulen. "Dass sie durch das Infektionsschutzgesetz schon ab der kommenden Woche nicht mehr zum generellen Instrumentenkasten der Länder in der Pandemiebekämpfung gehören soll, ist falsch", sagt GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit der vorgesehenen Hotspot-Regelung sei vorprogrammiert, dass Maßnahmen wie das Tragen von Masken zu Konflikten vor Ort führen würden und die für den Gesundheitsschutz notwendige Akzeptanz nur sehr schwer herzustellen sei.
+++ 22:28 Ramelow kritisiert Lockerungen: "Ausdruck der Hilflosigkeit" +++
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisiert die von der Ampel-Koalition auf den Weg gebrachten Lockerungen im Infektionsschutzgesetz scharf. Sie seien "in Bezug auf die Anwendbarkeit einer Hotspot-Strategie viel zu unbestimmt und deshalb untauglich", sagte der Linken-Politiker der "Süddeutschen Zeitung". Das geänderte Gesetz sei "ein Ausdruck der Hilflosigkeit." Damit werde die Vertrauensbasis mit den Ländern "zerstört". Ramelow erwartete kontroverse Diskussionen während der morgigen Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD teilnimmt.
+++ 22:04 Inzidenz in 380 Regionen über 1000 +++
380 von 411 Landkreisen und kreisfreien Städten weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 1000 auf. Das geht aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervor. Dabei führen ganz offensichtliche Meldeprobleme oder auch -verzögerungen zu etwas absurd hohen Inzidenzanstiegen wie in Rosenheim (Stadt und Landkreis): Dort stieg der Wert um mehr als 1.400 bzw. 1.600 Prozentpunkte. Vor einer Woche wurden noch Inzidenzen von knapp über 100 gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz bildet das Fallaufkommen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen ab. Wie sich die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrer Region entwickelt:
+++ 21:16 Lauterbach verteidigt Kompromiss mit FDP zu Infektionsschutzgesetz +++
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt den Kompromiss mit der FDP zur Lockerung des Infektionsschutzgesetzes und stellt Forderungen an die Länder. Als Mediziner und Wissenschaftler müsse er mahnen, sagt der SPD-Politiker in "RTL Direkt", aber betont: "Auf der anderen Seite muss ich auch Politik machen, mit zwei Koalitionspartnern arbeiten." Dabei müsse er Kompromisse finden, die funktionieren, aber gleichzeitig dürfe es nicht "zu Lasten der Gesundheit der Bevölkerung oder der eigenen Glaubwürdigkeit" gehen. Hätte er sich mit Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP nicht darauf verständigt, dann hätte es ab Montag gar keine Regeln mehr gegeben: "Dann hätte es den Freedom Day gegeben, dann hätten wir ab Montag nichts mehr gehabt." Die Länder müssten nun ihre Möglichkeit nutzen statt Regeln zu fordern, so Lauterbach. "Die Regeln, die jetzt kommen, sind umfänglich, damit kann man viel machen: Maskenpflicht einführen, Testpflicht, 2G, 3G, Abstände vorgeben, sogar Schließungen sind möglich."
+++ 20:17 Neuer Höchstwert: Bundesländer melden 270.000 Neuinfektionen +++
Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter verstärkt aus: Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 17.791.042 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 270.064 neue Fälle hinzu. Die bundesweiten Infektionszahlen erreichen einen neuen Tageshöchstwert. Das entspricht einem Anstieg von 16,8 Prozent im Vergleich zum Mittwoch vor einer Woche.
Die bundesweit hohe Zahl an Neuinfektionen spiegelt sich auch mit Blick auf die Bundesländer wider: Mit Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und dem Saarland melden fünf Bundesländer neue Fallrekorde.
+++ 19:58 306 Todesfälle binnen 24 Stunden +++
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 306 auf 126.220. Das geht aus den von ntv.de ausgewerteten Daten der Landesbehörden hervor. Im Vergleich zum Mittwoch vor einer Woche ist die Zahl leicht gestiegen: Da waren es 294 Tote im Zusammenhang mit einer Virusinfektion. Als aktuell infiziert gelten rund 3.691.069 Personen. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gelten 13.973.753 Menschen als genesen.
+++ 19:41 Inzidenz in allen Bundesländern über 1000 +++
In allen Bundesländern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über 1000. Das geht aus den von ntv.de ausgewerteten Daten der Landesbehörden hervor. Bis gestern lag der Wert mit Berlin (872) in nur noch einem einzigen Bundesland unter der 1000er-Marke. Binnen 24 Stunden macht die Inzidenz dort einen Sprung von mehr als 230 Punkten auf 1102. Das könnte darauf hindeuten, dass es in den vergangenen Tagen zu einem Test- oder auch Meldestau gekommen war.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) geht erneut leicht zurück und wird vom RKI mit 0,98 angegeben (Vortag: 0,99). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2304 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 936 davon werden invasiv beatmet.
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