Verdacht bei China-RückkehrerAchter Coronavirus-Fall in Bayern bestätigt

Die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen erhöht sich erneut: nun sind es acht bestätigte Fälle. Sie alle haben eine Verbindung zu einem Unternehmen im bayerischen Stockdorf. Derweil wird in der Frankfurter Uniklinik ein Rückkehrer aus China auf den Erreger getestet.
Erneut ist in Bayern das Coronavirus bei einem Menschen nachgewiesen worden. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Damit steigt die Gesamtzahl der Fälle in dem Bundesland - und damit auch in Deutschland - auf acht. Bei dem infizierten 33-jährigen Mann handele es sich erneut um einen Mitarbeiter der Firma Webasto in Stockdorf im Landkreis Starnberg, sagte der Sprecher. Der Mann wohne in München.
Über weitere Einzelheiten will das Gesundheitsministerium am Sonntag informieren. Am Morgen hatte das Ministerium mitgeteilt, die bisher mit dem Coronavirus (2019-nCoV) infizierten Personen seien in gesundheitlich stabilem Zustand.
In Bayern ist nun bei sieben Mitarbeitern der Firma Webasto das Coronavirus nachgewiesen worden. Zudem war ein Kind eines der Erkrankten ebenfalls positiv auf die neuartige Lungenkrankheit getestet worden. Bei der Firma hatte es in den vergangenen Tagen umfangreiche Tests gegeben, nachdem sich dort ein Mitarbeiter bei einer chinesischen Kollegin angesteckt hatte, die inzwischen wieder in ihrer Heimat ist.
Rückkehrer aus China wird untersucht
Derweil gibt es anscheinend einen weiteren Verdachtsfall bei einem der Passagiere, die mit einem Bundeswehrflugzug aus China in Frankfurt gelandet waren. Insgesamt seien elf Passagiere direkt vom Flieger in die Frankfurter Uniklinik gebracht worden, sagte Hessens Sozialminister Kai Klose. Bei einem von ihnen solle abgeklärt werden, ob er mit dem Coronavirus infiziert sei, bei den anderen lägen andere medizinische Gründe vor, erläuterte Klose rund drei Stunden nach der Landung des Fliegers auf dem Frankfurter Flughafen. Die Nationalität und das Geschlecht des sogenannten Abklärungsfalls wurden zunächst nicht bekannt. Insgesamt seien 124 Passagiere in Frankfurt gelandet, darunter 100 Deutsche, 22 Chinesen, ein US-Bürger und ein Rumäne.
Die Maschine der Luftwaffe war am Samstagnachmittag aus der chinesischen Stadt Wuhan in Frankfurt angekommen. Die Bundesregierung hatte damit Deutsche und enge Angehörige zurückgeholt. Sie wurden nach der Landung zuerst in ein medizinisches Zentrum in einer umgebauten Turnhalle gebracht. Dort wurden sie befragt und untersucht. Danach wurden gesunde Passagiere in eine Kaserne in Rheinland-Pfalz gebracht, wo sie zwei Wochen in Quarantäne verbringen müssen.
Am Samstag wurde außerdem bekannt, dass sich ein deutscher Tourist in Spanien mit dem Coronavirus infiziert hat. Er werde auf der Kanareninsel La Gomera isoliert behandelt, teilte das spanische Gesundheitsministerium mit. Er habe zuvor in Deutschland "engen Kontakt" mit einer infizierten Person gehabt. Der Mann hatte mit fünf weiteren Deutschen auf La Gomera Urlaub gemacht. Vier seiner Begleiter hätten ebenfalls Symptome gezeigt, bei einem Menschen seien keine Symptome aufgetreten.