Spiele-App vom VatikanAuf "Popeman Go!"-Jagd nach Heiligen
"Pokémon Go" ist eine der erfolgreichsten Spiele-Apps aller Zeiten. Jetzt will der Vatikan auf diesen Zug ausspringen. Abermillionen Zocker sollen sich weltweit auf die digitale Jagd nach Heiligen und anderen Bibelfiguren machen.
Was tut man am besten, wenn einem die Jünger weglaufen? Richtig, man lockt mit moderner Technik ganz viele neue an. So zumindest plant es jetzt der Vatikan, der seine eigene "Pokémon Go"-Version an den Start bringt.
Das Original des Augmented-Reality-Games begeistert seit seinem Launch im Sommer 2016 weltweit rund 800 Millionen Spieler. Über einen solchen Fan-Zuwachs würde sich auch die katholischen Kirche freuen. Erreicht will sie ihn mit "Follow Jesus Christ Go" für iOS und Android, einem "Popemon Go" quasi.
Statt Pikachu, Turtok, Schillok und Nidorino müssen dabei diverse Heilige und Figuren aus der Bibel eingefangen werden. Das geschieht über Fragen, die beim Auftauchen einer Figur gestellt werden. Bei richtiger Antwort wird der Charakter dann dem Evanglisationsteam - kurz "e-team" - hinzugefügt. Dieses Team hilft dem User dabei, kommende Aufgaben zu meistern.
Bei Kirche beten
Auch "Follow JC Go" nutzt die GPS-Koordinaten des Smartphones, um den Standpunkt des Spielers zu bestimmen. Die Umgebung wird mit einbezogen, und so kann das Game überall auf der Welt gespielt werden. Läuft der User beispielsweise an einer Kirche vorbei, wird er aufgefordert, ein Gebet zu sprechen. Ist diese Ausgabe gelöst, bekommt er "Denarios", die er für wohltätige Zwecke spenden kann.
Fast 450.000 Euro hat die zwei Jahre andauernde Entwicklung des Spiels gekostet, finanziert durch private Spenden und Sponsorengelder. Beteiligt an dem Prozess waren Designer, Theologen, Bibelwissenschaftler, Kirchenhistoriker und Ingenieure. 43 Menschen haben rund 32.000 Stunden an der App gearbeitet. So berichtet es die katholische Nachrichtenseite "CruxNox". Aktuell gibt es "Follow Jesus Christ Go" nur auf Spanisch, weitere Sprachversionen sollen aber bald folgen.