Zwei Täter noch auf der Flucht Axt-Bande raubt Pariser Ritz aus
11.01.2018, 07:34 Uhr
Das Ritz gilt als eine der nobelsten Adressen in Paris. Nun ereignet sich in dem Luxus-Hotel ein spektakulärer Raubüberfall. Bewaffnet mit Äxten erbeuten fünf vermummte Räuber Schmuck im Millionenwert. Für drei von ihnen dauert die Flucht nur kurz.
Nach einem spektakulären Raubüberfall auf das Pariser Luxus-Hotel Ritz sind zwei der fünf mutmaßlichen Täter noch immer auf der Flucht. Innenminister Gérard Collomb teilte mit, drei Tatverdächtige seien von Polizisten festgenommen worden. Zuvor hatte die vermummte Bande laut Polizeiangaben am frühen Mittwochabend in dem Hotel mit Äxten Vitrinen eingeschlagen, in dem Schmuckstücke verschiedener Juweliere ausgestellt waren. Aus Justizkreisen heißt es, dass der gestohlene Schmuck mehr als vier Millionen Euro wert sei.
"Wir haben einen lauten Krach gehört und viel Radau auf der Straße", sagte ein Hotelangestellter, der nicht namentlich genannt werden wollte. "Wir wussten nicht, was passiert. Man sagte uns, es ist ein bewaffneter Überfall." Ein anderer Hotelangestellter sagte, er habe nach dem Überfall einen Motorroller schnell wegfahren sehen.
Polizisten, die in dem Viertel auf Steife gingen, gelang es kurz nach dem Überfall, drei der mutmaßlichen Täter festzunehmen. Den zwei anderen gelang die Flucht. Mehrere Straßen rund um das Ritz wurden abgeriegelt. Frankreichs Innenminister Gérard Collomb lobte die "Professionalität", mit der die Polizei reagiert habe. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete Ermittlungen wegen bandenmäßigem bewaffneten Diebstahls.
Mehrere Millionenraube am Place Vendôme
Das Ritz am vornehmen Place Vendôme ist eines der bekanntesten Luxushotels der französischen Hauptstadt. Rund um den Platz befinden sich zahlreiche Luxusjuweliere. Die Boutiquen wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Überfällen. Nach einer Serie von fünf Überfällen in knapp sieben Monaten, die besonders brutal und riskant waren, wurden 2014 die Sicherheitsvorkehrungen in dem Viertel verstärkt.
Dennoch gelang es im März 2016 zwei Tätern, den Juwelier Chopard am Place Vendôme auszurauben. Bewaffnet mit einer Pistole und einer Granate erbeuteten sie Schmuck im Wert von sechs Millionen Euro. In dem Fall wurden schließlich im vergangenen April drei Verdächtige festgenommen. Im Mai 2017 überfielen drei Männer in der Rue de la Paix unweit des Platzes einen Juwelier und erbeuteten Schmuck im Wert von mehreren Millionen Euro.
Eine besonders hohe Beute wurde im Oktober 2016 nicht bei einem Juwelier gemacht, sondern bei US-Fernsehstar Kim Kardashian. Fünf Männer überfielen sie in der französischen Hauptstadt und nahmen mehrere Gold- und Diamantenschmuckstücke sowie einen Ring mit. Die Beute hatte einen Gesamtwert von neun Millionen Euro.
Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP