Panorama

Nach zwei KatastrophenjahrenBergsteiger erklimmen wieder Mount Everest

11.05.2016, 20:16 Uhr
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Der Mount Everest ist mit einer Höhe von 8848 Metern der höchste Berg der Erde. (Foto: imago/Xinhua)

Das erste Mal seit dem verheerenden Erdbeben im Vorjahr erreichen wieder Bergsteiger den Gipfel des höchsten Berges der Welt. In den kommenden Tagen sollen ihnen fast 100 folgen. Allerdings geht das Interesse an dem Giganten zurück.

Zum ersten Mal nach zwei Katastrophenjahren haben wieder Bergsteiger von Nepal aus den Gipfel des Mount Everest erreicht. Das bestätigte die nepalesische Tourismusbehörde. Demnach haben insgesamt neun Bergführer, die den Aufstieg für die restlichen Bergsteiger präparieren, den Gipfel des höchsten Berges der Welt erreicht. Laut Angaben des erfahrenen US-Bergsteigers Alan Arnette werden nun bis zu 100 Personen versuchen, schon zwischen dem 14. und 16. Mai den Mount Everest zu bezwingen.

Insgesamt ist das Interesse an dem Berg jedoch zurückgegangen. In diesem Jahr haben 289 Touristen eine Genehmigung für den Aufstieg über die in Nepal gelegene Südseite des Berges erhalten. Nur 160 davon sind neu vergebene Lizenzen, der Rest der Bergsteiger nutzt eine Lizenz aus einem der vergangenen beiden Jahre. Die eigentlich nur ein Jahr gültigen Lizenzen waren 2014 und 2015 jeweils verlängert worden, nachdem wegen Naturkatastrophen die Everest-Saison vorzeitig abgebrochen werden musste.

Zu den ausländischen Touristen kommen noch rund 400 Nepalesen, die in diesem Jahr den Mount Everest besteigen wollen. Die meisten Bergsteiger befinden sich bereits seit März im Basislager, um sich für den Aufstieg auf 8848 Meter zu akklimatisieren. Für den Aufstieg bis zum Gipfel gibt es nur einige sehr kurze Zeitfenster von wenigen Tagen, die sich üblicherweise im Mai öffnen. Nur dann lassen die Wetterbedingungen den Aufstieg zu.

Mehr als 30 Tote in den beiden Vorjahren

Im vergangenen Jahr waren alle Everest-Expeditionen abgesagt worden, nachdem ein Erdbeben der Stärke 7,8 große Teile Nepals und auch das Basislager des Mount Everest verwüstet hatte. 19 Bergsteiger kamen damals ums Leben, zum ersten Mal seit Jahrzehnten stand kein Mensch auf dem Gipfel. Im Jahr zuvor starben 16 Menschen, als eine Lawine den gefährlichen Khumbu-Eisbruch verschüttete. Danach erreichte zwar die Chinesin Wang Jing den Gipfel, jedoch war ihr Aufstieg umstritten. Sie hatte sich in einem Helikopter über den verschütteten Khumbu-Eisbruch fliegen lassen und so den Gipfel erreicht.

Für Nepal ist der Mount Everest auch finanziell sehr wichtig. Mehrere zehntausend Arbeitsplätze hängen von Expeditionen auf den Berg ab. Zu den wichtigsten Einnahmequellen gehören die Gebühren für die Lizenzen, den Berg zu besteigen. In diesem Jahr dürften die Einnahmen wegen der zahlreichen Genehmigungen aus den vergangenen Jahren, deren Gültigkeit verlängert wurde, jedoch geringer ausfallen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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