Panorama

Vier Millionen Dosen mehr Biontech liefert EU zusätzlichen Impfstoff

Hier stehen Menschen in Dortmund für den knappen Impfstoff an.

Hier stehen Menschen in Dortmund für den knappen Impfstoff an.

(Foto: imago images/RHR-Foto)

Biontech und Pfizer erhöhen ihre Impfstoff-Produktion in Europa. Noch im März sollen die EU-Länder die zusätzlichen Dosen bekommen. Kommissionspräsidentin von der Leyen hat einen Vorschlag, wo sie vorrangig zum Einsatz kommen könnten.

Die EU hat mit dem Hersteller Biontech/Pfizer die Lieferung von vier Millionen zusätzlichen Dosen Corona-Impfstoff im März vereinbart. Sie könnten in den kommenden beiden Wochen geliefert werden, um in den Mitgliedstaaten gegen "Virus-Hotspots" vorzugehen und die Freizügigkeit in der EU aufrechtzuerhalten, teilte die EU-Kommission mit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, "schnelles und entschlossenes Handeln" sei nötig, um "aggressive Virus-Varianten" in den Griff zu bekommen.

Von dem zusätzlichen Kontingent könnte Deutschland nach dem internen EU-Verteilungsschlüssel 18,6 Prozent bekommen, also rund 740.000 Impfdosen. Die Bundesregierung muss entscheiden, ob sie von dieser Option Gebrauch macht und wie die zusätzlichen Mengen auf die Bundesländer verteilt würden.

In der EU wird seit Ende vergangenen Jahres gegen das Coronavirus geimpft. Die EU-Kommission hat im Auftrag der Mitgliedstaaten über zwei Milliarden Impfdosen geordert. Wegen Produktionsengpässen bei den Herstellern läuft die Impfkampagne aber weiter schleppend.

Die Vereinbarung mit dem Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer sei durch den "erfolgreichen Ausbau der Fertigungskapazitäten in Europa" möglich geworden, erklärte die Kommission. Die zusätzlichen Dosen könnten dort eingesetzt werden, "wo sie am dringendsten benötigt werden", erklärte von der Leyen. Sie verwies auf Grenzregionen. Dort könnten sie dazu beitragen, "den freien Waren- und Personenverkehr zu gewährleisten oder wiederherzustellen".

Die EU-Kommission erwartet für das erste Quartal bis Ende März insgesamt rund 100 Millionen Dosen der drei in der EU bisher zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Biontech/Pfizer sollte von dieser Gesamtmenge ursprünglich 62 Millionen Dosen liefern, nun also 66 Millionen.

Corona-Zahlen in Grenzregionen stark gestiegen

Die Kommission zeigte sich trotz eines Rückgangs der Todesfälle "besorgt über die Entwicklung einer Reihe von Covid-19-Hotspots in der gesamten EU". Diese sei insbesondere auf die Verbreitung neuer Varianten zurückzuführen, die ansteckender seien, hieß es.

Die Behörde verwies darauf, dass unter anderem in Regionen wie Tirol in Österreich, Nizza und Moselle in Frankreich, Bozen in Italien und einigen Teilen Bayerns und Sachsens "die Zahl der Infektionen und Krankenhausaufenthalte in den letzten Wochen stark angestiegen" sei. Dies habe angrenzende Mitgliedstaaten dazu gebracht, teils auch Grenzkontrollen einzuführen. Im Falle Deutschlands gibt es diese Kontrollen zu Tirol und Tschechien. Die EU-Kommission hat diese Kontrollen und Einreisebeschränkungen mehrfach als zu weitgehend kritisiert.

Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen