Panorama

Tauwetter bringt neue Gefahren Buffalo fürchtet nach Schneemassen jetzt Fluten

Die Schneemassen in Buffalo waren vielerorts zu groß für gewöhnliche Räumfahrzeuge.

Die Schneemassen in Buffalo waren vielerorts zu groß für gewöhnliche Räumfahrzeuge.

(Foto: picture alliance/dpa/FR171450 AP)

Mindestens 53 Menschen sterben in den USA durch Wintersturm "Elliot". Doch selbst in der besonders schwer getroffenen Region um Buffalo beginnen bei steigenden Temperaturen allmählich die Aufräumarbeiten. Weniger gefährlich wird die Lage dadurch für die Bevölkerung aber vorerst nicht.

In den USA haben bei leicht steigenden Temperaturen vielerorts die Aufräumarbeiten nach dem heftigen Wintersturm der vergangenen Tage begonnen. Vor allem in der besonders schwer getroffenen Stadt Buffalo im Bundesstaat New York sind aber nach wie vor viele Straßen mit Schneemassen gesäumt. Erneut wurden mehrere Tausend Flüge gestrichen.

Bisher kamen durch Schneemassen und extreme Kälte, für die der arktische Wintersturm "Elliot" verantwortlich war, landesweit mindestens 53 Menschen ums Leben. Im besonders betroffenen Bundesstaat New York melden die Behörden derzeit 31 Todesopfer allein im Bezirk Erie County, zu dem auch die Großstadt Buffalo gehört. In der Region sind noch immer Tausende Menschen ohne Strom. US-Präsident Joe Biden bewilligte Notstandshilfen für den Bundesstaat.

Elf Stunden im Auto

"Wir erholen uns von einem der schlimmsten Stürme, den wir je gesehen haben. Leider mit der höchsten Zahl an Todesopfern, die wir je bei einem Sturm hatten", sagte der Verwaltungschef von Erie County, Mark Poloncarz, vor Journalisten. Nach Angaben von Byron Brown, Bürgermeister der Stadt Buffalo, rechnet die Polizei mit weiteren Toten, die in ihren Autos oder unter Schneewehen gefunden werden. Rettungskräfte kontrollieren auf der Suche nach weiteren Sturmopfern Fahrzeug um Fahrzeug.

So starb die 22-jährige Anndel Taylor dem Fernsehsender WSOC-TV zufolge in ihrem Auto, nachdem sie auf dem Heimweg von der Arbeit im Schnee stecken geblieben war. Einsatzkräfte, die bei einem Rettungsversuch selbst stecken blieben, fanden sie 18 Stunden später tot auf. Ein Vater sagte der "New York Times", er habe elf Stunden lang mit seinen vier kleinen Kindern in seinem Auto fest gesessen. Der 30-jährige Zila Santiago ließ seinen Motor laufen, um Wärme zu erzeugen, und versorgte seine Kinder mit Saft, den er im Kofferraum gefunden hatte. Sie wurden schließlich im Morgengrauen von einem vorbeifahrenden Schneepflug gerettet.

Auf Minusgrade folgt Tauwetter

Aufgrund der Schneemassen gehen die Aufräumarbeiten in Buffalo nur schleppend voran. Das Fahrverbot habe den Tag über Bestand, erklärte Poloncarz auf Twitter. In der Nacht oder morgen früh werde je nach Lage entschieden, ob es aufgehoben werden könne.

In der Region kündigen sich aber bereits neue Gefahren an: Der US-Wetterdienst sagt für den Westen des Staats New York, in dem auch Buffalo liegt, nach teilweise zweistelligen Minusgraden bis zum Wochenende Temperaturen von zehn Grad Celsius vorher. Die Behörden warnen bereits vor Überschwemmungen durch schmelzenden Schnee.

"Wir erwarten eine rasante Schneeschmelze und mögliche Überflutungen", so Verwaltungschef Poloncarz. Es würden alle nötigen Vorbereitungen getroffen. "Die Polizei werde mögliche Flutrisiken im Auge behalten."

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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