Wegen Drogenhandel gesucht Chef von Miri-Clan offenbar in der Türkei festgenommen
21.03.2024, 17:45 Uhr Artikel anhören
Die türkische Polizei nimmt Miri auf Basis eines internationalen Haftbefehls fest.
(Foto: picture alliance / AA)
Der Miri-Clan-Chef Sammy Miri wird in der Türkei festgenommen - gegen ihn liegt ein internationaler Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Drogenhandels vor. Seit Jahren entzieht er sich der deutschen Justiz, doch jetzt droht die Auslieferung.
Die türkische Polizei hat am vergangenen Wochenende den Chef des Miri-Clans, Sammy Miri, festgenommen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Behördenkreise. Der 36-Jährige soll sich aktuell in der Türkei in Auslieferungshaft befinden. Gegen den Clan-Chef liegt ein internationaler Haftbefehl wegen des Vorwurfs des bandenmäßigen Drogenhandels vor.
Die in Deutschland für den Fall zuständige Staatsanwaltschaft in Dortmund äußerte sich zurückhaltend. "Offiziell können wir noch nichts bestätigen, von den türkischen Behörden sind wir bislang nicht über eine Festnahme informiert worden", sagte ein Sprecher der "Bild".
Dem Bericht zufolge hatte Miri Ende vergangenen Jahres bereits vorgeschlagen, sich zu stellen, nachdem er die vergangenen Jahre unter anderem auf den Malediven und in Spanien verbracht hatte. Doch im Gegenzug wollte er bis zu einem möglichen Prozess in Deutschland nicht in Untersuchungshaft. Das wollte die Staatsanwaltschaft aber nicht zusagen und verwies darauf, dass erst durch einen Richter geprüft werden müsse, ob der Haftgrund der Fluchtgefahr weiter bestehe. Zuletzt hatte Miri einen Erfolg bei seiner Verteidigung erzielt. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Sommer vergangenen Jahres eine Durchsuchung seiner Villa durch die Polizei für rechtswidrig erklärt.
Die deutschen Ermittlungsbehörden gehen bereits seit Längerem gegen kriminelle Mitglieder des Miri-Clans vor. Im Sommer 2021 hatte die Polizei bei einer großangelegten Razzia in Nordrhein-Westfalen insgesamt sieben Personen aus dem Umfeld Miris festgenommen. Das geschah auf Basis von entschlüsselten Chatnachrichten des im kriminellen Milieu zu dieser Zeit sehr verbreiteten Kurznachrichtendienstes Encrochat.
Quelle: ntv.de, lme