Plante Miri-Clan den Coup? Mutmaßliche Millionen-Diebin stellt sich in Bremen
20.03.2024, 13:33 Uhr Artikel anhören
Die Fahnder nahmen die Verdächtige bei ihrer Einreise nach Deutschland am Bremer Flughafen fest.
(Foto: picture alliance/dpa)
Eine Ex-Mitarbeiterin einer Bremer Geldtransportfirma soll im Mai 2021 acht Millionen Euro entwendet und anschließend in die Türkei geflohen sein. Knapp drei Jahre fahnden die Ermittler nach ihr - nun lässt sie sich freiwillig festnehmen. Berichten zufolge hat die 31-Jährige Verbindungen zum Miri-Clan.
Fast drei Jahre nach einem Millionendiebstahl aus einer Geldtransportfirma in Bremen ist die inzwischen 31 Jahre alte Tatverdächtige festgenommen worden. Wie die Polizei in der Hansestadt mitteilte, nahmen Zielfahnder die frühere Mitarbeiterin der Firma am Dienstag am Bremer Flughafen fest. Die 31-Jährige war nach dem Diebstahl im Mai 2021 zunächst ins Ausland geflohen, stellte sich nun jedoch den Behörden.
Die Frau habe über ihren Rechtsanwalt ihre Absicht zur Rückkehr bekundet, erklärten die Beamten. Dazu flog sie am Dienstag von der Türkei nach Bremen und wurde umgehend festgenommen. Nach Beschluss eines Haftrichters kam sie noch am selben Tag in Untersuchungshaft. Die weiteren Vernehmungen und Ermittlungen dauerten an.
Die 31-Jährige hatte am 21. Mai 2021 laut früheren Angaben knapp 8,2 Millionen Euro aus Sicherheitstaschen gestohlen. Laut dem Regionalmagazin buten und binnen war sie in dem Unternehmen damals dafür zuständig, durch Kunden bestellte Gelder zu verpacken und sie per Sicherheitstransport zustellen zu lassen. Nachdem sie das Geld entwendet hatte, brachte sie es in einem Rollcontainer durch eine Schleuse aus der Firma. Anschließend meldete sie sich krank, der Diebstahl wurde erst einige Tage später bemerkt. Seitdem wurde nach der Verdächtigen gefahndet.
Eine Komplizin der 31-Jährigen musste sich für den Diebstahl bereits vor dem Landgericht Bremen verantworten. Sie wurde 2022 zu drei Jahren Haft wegen Beihilfe zum Diebstahl in besonders schwerem Fall verurteilt. Sie soll unter anderem an der Planung der Flucht beteiligt gewesen sein.
Laut dem RBB und dem BR hatte die 31-Jährige Verbindungen zum Miri-Clan in Izmir, der ihr ebenfalls bei der Flucht geholfen haben soll. Hinter diesem Netzwerk stehe eine Bande von Callcenterbetrügern aus dem Bremer Miri-Clan, heißt es in dem Bericht weiter. Demnach brachte eine Person, die für das Betrügernetzwerk Geldwäsche betreiben soll, die Millionen-Diebin nach Izmir. Es sei wahrscheinlich, dass dieselbe Betrügerstruktur auch den Diebstahl aus der Bremer Geldtransportfirma organisiert hat, berichteten die Sender unter Berufung auf einen Informanten.
Quelle: ntv.de, spl/AFP