Nach Explosion in LeverkusenChempark-Betreiber informiert über Tank-Inhalt

Zwei Wochen nach der Explosion und dem Brand in einer Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage ist klar, was in den Tanks war. Analysen von Luft-, Pflanzen- und Bodenproben deuten zudem darauf hin, dass keine Gefahr durch toxische Rückstände mehr besteht.
Zwei Wochen nach der verheerenden Explosion in einer Leverkusener Sondervermüllverbrennungsanlage hat der Chempark-Betreiber Currenta Informationen über den Inhalt der zerstörten Lagertanks veröffentlicht. In dem explodierten Lagertank 3 hätten sich 14 Kubikmeter schwefel- und phosphorhaltige Reststoffe befunden, wie sie bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln entstehen, erklärte das Unternehmen. Die Produktionsrückstände seien von einem ausländischen Unternehmen zur Entsorgung in die Sondermüllverbrennungsanlage nach Leverkusen gebracht worden.
In sieben weiteren durch die Explosion und den anschließenden Brand zerstörten Lagertanks befanden sich lösemittelhaltige Produktionsrückstände, die unterschiedliche Konzentrationen von Halogenen, Alkaloiden und Schwefel enthielten.
Luft-, Pflanzen- und Bodenproben des NRW-Landesumweltamtes (LANUV) und eigene Analysen von Currenta hätten nach der Explosion jedoch keine bedenklichen Rückstände von Chemikalien gefunden, bekräftigte das Unternehmen. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die einzelnen Bestandteile der Agrarchemikalien durch den unmittelbar nach der Explosion einsetzenden Brand fast vollständig zerstört oder durch die Thermik in größere Höhen getragen und dabei stark verdünnt wurden."
Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Köln
Nach dem Unglück waren Ende Juli hatte es große Besorgnis über mögliche toxische Stoffe in der Luft oder auf gar am Boden nach dem Herabregnen von Rußpartikeln gegeben. Die gewaltige Explosion und der anschließende Brand hatten eine riesige Rauchwolke über Leverkusen aufsteigen lassen, wenig später gingen dann Rußpartikel nieder.
Durch die Explosion waren sechs Menschen ums Leben gekommen, eine weitere Person wird weiterhin vermisst. 31 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.