Panorama

Höchstwert in nur 24 Stunden Corona-Fälle in Brasilien steigen massiv an

Mehr als 26.000 Menschen sind in Brasilien in Zusammenhang mit den Virus gestorben.

Mehr als 26.000 Menschen sind in Brasilien in Zusammenhang mit den Virus gestorben.

(Foto: dpa)

Brasilien ist mittlerweile einer der Hotspots der Corona-Pandemie. Nun vermeldet das Land einen neuen, traurigen Rekord. Innerhalb eines Tages wurden 26.417 neue Infektionen registriert - ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie. Trotzdem denkt das Land über eine Öffnung der Wirtschaft nach.

Brasilien hat innerhalb von nur einem Tag 26.417 neue Infizierungen mit dem Coronavirus registriert. Das sei der höchste Anstieg innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Covid-19-Pandemie, teilte das Gesundheitsministerium in Brasilia mit. Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 438.238. Mindestens 26.754 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben.

Brasilien liegt nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz sechs. Bei der Zahl der Infizierten rangiert es auf Platz zwei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den Vereinigten Staaten. Die tatsächliche Zahl dürfte unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen.

Allein Sao Paulo, der mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens, registrierte am Donnerstag 6382 neue Corona-Fälle, was ebenfalls einen Negativ-Rekord für den Zeitraum von 24 Stunden darstellte. Gouverneur Joao Doria hatte zuvor zwar die Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens verlängert, aber auch eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft angekündigt.

Bolsonaro verliert an Vertrauen

Gleichzeitig zu diesen Entwicklungen sind die Umfragewerte des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro auf einen Tiefstand gefallen. Nach einer kürzlich veröffentlichten Umfrage stuften 43 Prozent der Teilnehmer Bolsonaros Amtsführung als "schlecht" oder "sehr schlecht" ein. 33 Prozent der Brasilianer halten sie weiterhin für "gut" oder "sehr gut". Der Anteil der Befragten, die Bolsonaros Amtsführung ablehnen, stieg damit innerhalb eines Monats um fünf Prozentpunkte und seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr um 13 Prozentpunkte.

Bolsonaro steht unter anderem wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie in der Kritik. Er bezeichnete die durch das Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 in der Vergangenheit als "kleine Grippe" und lehnt die von den Bundesstaaten angeordneten Corona-Beschränkungen ab, weil sie die Wirtschaft drosseln.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP

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