Panorama

Die Welt trauert um Franziskus Das Weiße Haus äußert sich nur knapp

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Franziskus wird von vielen Menschen vermisst werden.

Franziskus wird von vielen Menschen vermisst werden.

(Foto: picture alliance / Fernando Vergara/AP/dpa)

Am Vormittag verkündet der Vatikan die traurige Botschaft: Papst Franziskus ist nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben. Er wird fehlen, meinen nicht nur Millionen Gläubige. Führende Persönlichkeiten sprechen Katholiken auf aller Welt ihr Beileid aus. Einige Reaktionen im Überblick:

Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Wirken des gestorbenen Papstes Franziskus gewürdigt und allen Gläubigen sein Mitgefühl übermittelt. "Mit Papst Franziskus verlieren die Katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen", erklärte Scholz auf X. "Seinen klaren Blick auf die Herausforderungen, die uns umtreiben, habe ich sehr geschätzt."

CDU-Chef Friedrich Merz zeigte sich ebenfalls betroffen. "Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung. Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei", schreibt der designierte Bundeskanzler auf X. "Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg."

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock würdigte Franziskus als einen Papst, der sich eingemischt, für das Soziale und Menschliche gerungen und die katholische Kirche immer wieder herausgefordert hat: "Seine Botschaft war für das Hier & Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt", schreibt die Grünen-Politikerin auf X. "Seine Stimme wird fehlen."

"Heute ist ein sehr schwerer Tag"

Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nahm Abschied. "Heute ist ein sehr schwerer Tag. Der Tod von Papst Franziskus macht auch mich persönlich tieftraurig und betroffen", sagte Söder. Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen. Ausgerechnet an Ostern - einer ganz besonderen Zeit im Zeichen des Abschieds, der Trauer und der Auferstehung."

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte Franziskus als mutigen Erneuerer. "In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen." Franziskus habe in der Kirche starke Akzente gesetzt und neue Wege des Miteinanders eröffnet. "Der von ihm angestoßene Weg einer synodalen Kirche ist und bleibt mit den beiden Generalversammlungen der Weltsynode 2023 und 2024 unumkehrbar."

Das Weiße Haus reagierte zunächst mit einer knappen Botschaft. "Ruhe in Frieden, Papst Franziskus", hieß es auf X. Zuvor hatte bereits Vizepräsident JD Vance sein Beileid bekundet: "Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben", erklärte der vor wenigen Jahren zum Katholizismus konvertierte Vance und fügte an: "Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war."

"Großer Mann und großer Hirte"

Ursula von der Leyen würdigte die Bescheidenheit des Pontifex. "Mit seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus", schrieb die EU-Kommissionspräsidentin auf X. "Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Erbe von Papst Franziskus uns allen auch weiterhin den Weg zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt weisen wird."

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann gewürdigt, der stets "an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten" gestanden habe. Franziskus habe "sein ganzes Leben lang für mehr Gerechtigkeit und für eine bestimmte Idee von Menschlichkeit, für eine brüderliche Menschlichkeit gekämpft", sagte er bei einem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte. Macron sprach "den Katholiken auf der ganzen Welt" sein "tief empfundenes Beileid" aus.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußert sich ebenfalls bestürzt. Der Tod des Papstes sei Anlass zu tiefer Trauer, denn es sei "ein großer Mann und ein großer Hirte" gegangen. "Ich hatte das Privileg, seine Freundschaft, seinen Rat und seine Lehren zu genießen, die selbst in Zeiten der Prüfung und des Leidens nie aufhörten", sagte Meloni. "Mit einem Herzen voller Trauer verabschieden wir uns vom Heiligen Vater."

"Großer Apostel der Barmherzigkeit"

Auch EU-Ratspräsident Antonio Costa würdigte den Papst. Franziskus sei von tiefem Mitgefühl gewesen, schrieb er auf X. Die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit - Migration, Klimawandel, Ungleichheit, Frieden - hätten ihm ebenso am Herzen gelegen wie die alltäglichen Probleme aller Menschen. "Mögen seine Ideen uns weiterhin in eine hoffnungsvolle Zukunft führen."

EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas sprach "allen Katholiken auf der Welt" ihr Beileid aus. Mit großer Trauer habe sie erfahren, dass der Pontifex verstorben sei, schrieb sie ebenfalls auf X. "Als wir uns kürzlich in Rom trafen, dankte ich Papst Franziskus für seine starke Führung beim Schutz der Schwächsten und der Verteidigung der Menschenwürde."

Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnete Papst Franziskus als einen "großen Apostel der Barmherzigkeit". In ihm habe er die Antworten auf die Herausforderungen der modernen Welt gesehen, schreibt Duda auf X. In seiner Seelsorge habe sich Franziskus von Demut und Einfachheit leiten lassen.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk würdigte Franziskus als "guten, warmherzigen und sensiblen Menschen". "Möge er in Frieden ruhen", schrieb Tusk auf X.

Der israelische Präsident Isaac Herzog würdigte Franziskus als einen Mann des "tiefen Glaubens, des Friedens und des Mitgefühls". Er habe sein ganzes Leben "der Unterstützung der Armen und dem Ruf nach Frieden in einer unruhigen Welt" gewidmet, schrieb Herzog auf X. "Ich hoffe aufrichtig, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln (im Gazastreifen) bald erhört werden."

Quelle: ntv.de, chr/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen