Panorama

"Mordsglück" gehabt Deutsche überlebt 40 Minuten unter Lawine

Abseits der Piste beginnt das freie Gelände. Es wartet unverspurter Pulverschnee, aber auch viele Gefahren.

Abseits der Piste beginnt das freie Gelände. Es wartet unverspurter Pulverschnee, aber auch viele Gefahren.

(Foto: imago/Eibner Europa)

Mit ihrem Skilehrer genießt eine Frau die freie Fahrt abseits der markierten Pisten, bis sich ein breites Schneebrett löst und die Deutsche unter sich begräbt. Es folgen 40 bange Minuten, die sie wohl ihr Leben lang nicht mehr vergessen wird.

Eine Skifahrerin aus Baden-Württemberg hat in Österreich 40 Minuten unter einer Lawine überlebt. Die 37-Jährige kam dank glücklicher Zufälle mit einer Unterkühlung davon, wie die Polizei in Vorarlberg berichtete. "Sie war nach ihrer Rettung ganz weiß im Gesicht und hat sofort stark zu atmen und zu schreien begonnen. Sie hatte ein Mordsglück", sagte ein Polizeisprecher. Vorfälle wie dieser bedeuten laut Experten für den Verunglückten meist den Tod. Dabei konnte die Bergung der Frau aus den Schneemassen wegen unzureichender Ausrüstung ihres Skilehrers erst verzögert beginnen.

Die Frau war am Donnerstag mit einem Skilehrer im Gebiet Ifen im Kleinwalsertal im freien Gelände ohne jegliche Lawinenausrüstung unterwegs. Der Mann löste beim Fahren ein etwa 15 Meter breites Schneebrett aus, das die hinter ihm fahrende Deutsche unter sich begrub. In 1,5 Metern Tiefe konnte die Frau geortet und geborgen werden. Sie war ansprechbar und bis auf eine Unterkühlung nahezu unverletzt. Der Skilehrer wurde angezeigt und muss sich wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit vor Gericht verantworten.

Lawinen entfesseln enorme Kräfte

Lawinen sind nicht die Ausnahme, sondern Normalität. Ihre Zahl wird weltweit auf eine Million pro Jahr geschätzt. Dabei erreichen abgehende Schneebretter Geschwindigkeiten von über 300 km/h und entfesseln enorme Kräfte. Allein in den Alpen sterben jährlich mehr als 100 Menschen bei Lawinenabgängen.

Die Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt veröffentlicht täglich auf ihrer Internetseite einen Lawinenlagebericht. Dieser gibt jeweils für die sechs bayerischen Alpinregionen Auskunft über die aktuelle Gefahrenstufe, den Schneedecken-Aufbau sowie über den Umfang und die Verteilung der Gefahrenstellen im Gelände (Hangrichtung und Höhenlage).

Hier erklärt Lawinen-Experte Georg Kronthaler, welche Lawinenarten es gibt und was man bei der Bergung Verschütteter beachten muss.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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