Panorama

Kliniken durch Corona am Limit Deutschland nimmt belgische Patienten auf

Pfleger in Schutzausrüstung versorgen einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Sint-Trudo Krankenhauses.

Pfleger in Schutzausrüstung versorgen einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Sint-Trudo Krankenhauses.

(Foto: picture alliance/dpa/BELGA)

Die Intensivstationen in Belgien sind am Limit. Zahlreiche Betten sind mit Corona-Patienten belegt, das Personal überlastet. Nun bittet man Deutschland um die Aufnahme von Erkrankten. Die belgische Regierung will dennoch an den Lockerungen im Mai festhalten.

Angesichts der verheerenden dritten Corona-Welle in Belgien hat das Gesundheitsministerium des Landes am Freitag vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. Etwa 900 der 2000 Intensivbetten in Belgien sind demnach mit Covid-19-Patienten belegt. Der Behördenvertreter Marcel Van der Auwera sagte, die Mitarbeiter auf den Intensivstationen seien "erschöpft". Seinen Angaben zufolge erklärte sich Deutschland zur Aufnahme belgischer Covid-Patienten bereit.

Die Mitarbeiter auf den Intensivstationen gäben seit einem Monat "130 Prozent", sagte Van der Auwera. Die angespannte Situation werde voraussichtlich noch "zwei oder drei Wochen" andauern.

Wegen der hohen Belegung der in Belgien verfügbaren Intensivbetten mit Covid-Patienten hätten viele Krankenhäuser Schwierigkeiten, andere Notfälle zu behandeln, etwa Opfer von Autounfällen. Am Freitag habe es in ganz Belgien nur 82 freie Intensivbetten für solche Fälle gegeben, sagte Van der Auwera.

Deutschland erklärt Bereitschaft

Deutschland habe sich nach einer entsprechenden Bitte Brüssels bereit erklärt, Patienten aus dem Nachbarland aufzunehmen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten die Betroffenen in Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen verlegt werden. Bereits während der zweiten Corona-Welle im November waren Covid-Patienten aus Belgien nach Deutschland verlegt worden.

Trotz der dramatischen Lage in den Krankenhäusern hält die Regierung von Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo an der für Anfang Mai geplanten Lockerung des Corona-Lockdowns fest. Restaurants und Cafés dürfen vom 8. Mai an ihre Außenbereiche wieder öffnen, bekräftigte De Croo am Freitag. Pro Tisch seien dann vier Gäste erlaubt. Die Lockerungen seien möglich, weil die Impfkampagne in Belgien besser voranschreite "als erwartet".

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Belgien lag in den vergangenen sieben Tagen im Schnitt bei gut 3500. 2,5 Millionen der 11,5 Millionen Einwohner des Landes haben bereits mindestens eine Corona-Impfung erhalten.

Quelle: ntv.de, nan/AFP

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