Panorama

"Schwarzer Tod" in ChinaDreijähriger infiziert sich mit der Pest

28.09.2020, 22:38 Uhr
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Nagetiere gelten als Träger der Pest. In diesem Fall gab es zuvor einen Ausbruch bei Ratten. (Foto: imago images / Nature Picture Library)

Die Beulenpest forderte einst Dutzende Millionen Tote, heute ist sie weitgehend ausgerottet. In China aber gibt es immer mal wieder vereinzelte Fälle. Nun infiziert sich dort ein Dreijähriger mit der Krankheit. Zwei Menschen sind jüngst bereits am "Schwarzen Tod" gestorben, in mehreren Regionen gelten Lockdowns.

In der südwestchinesischen Provinz Yunnan hat sich ein Kind mit der Beulenpest infiziert. Das berichtet die britische "Daily Mail" unter Berufung auf örtliche Medienberichte über entsprechende Angaben der Behörden. In der Region seien demnach Notfallmaßnahmen eingeleitet worden, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Die Krankheit sei am Sonntag bei einem Dreijährigen in einem entlegenen Dorf im Kreis Menghai nachgewiesen worden.

Bei dem Jungen waren bereits am Freitag Symptome festgestellt worden, nachdem in der ganzen Region Yunnan Untersuchungen durchgeführt wurden. Diese waren angeordnet worden, nachdem vor einer Woche in einem Dorf mehrere Fälle der Rattenpest bei toten Nagern nachgewiesen wurden. Tiere, insbesondere Nager, gelten als Träger des Bakteriums. Wie genau sich der Junge mit der Krankheit ansteckte, wurde nicht ausgeführt. In einem Statement der Behörden hieß es aber, der Patient habe nur leichte Symptome und sein Zustand sei nach eingeleiteter Behandlung stabil.

In der chinesischen Autonomieregion Innere Mongolei sind bereits seit Längerem teilweise Lockdowns in Kraft und Bewohner in Quarantäne. Dort hatte es im August zwei Todesfälle durch die Pest gegeben. Dabei handelte es sich einmal ebenfalls um die Beulenpest, im zweiten Fall sei eine andere Variante der Krankheit nachgewiesen worden. Außerdem, so berichtet die "Daily Mail" weiter, bestehe in China die Gefahr einer Einschleppung aus der benachbarten Mongolei - 17 der 21 Provinzen des Landes seien als Beulenpest-Risikogebiete deklariert.

Die Beulenpest ist eine von vier Varianten der Pest und eine der verheerendsten Krankheiten der Menschheitsgeschichte. Im 14. Jahrhundert tötete der "Schwarze Tod" weltweit viele Millionen Menschen. Heute ist die bakterielle Infektion weitgehend ausgerottet - auch in China, wo jedoch immer wieder vereinzelte Fälle registriert werden. Es gibt einen Impfstoff gegen die Krankheit, auch bereits infizierte Patienten können meist effektiv behandelt werden. Auch eine Übertragung der Krankheit von Mensch zu Mensch gilt Experten zufolge als ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de, mra

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