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Seit mehr als zwei Jahren spricht die ganze Welt über das Coronavirus Sars-Cov2, ...
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... die Zahl der Infizierten und der Toten.
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Noch ist diese Pandemie keineswegs vorbei, doch schon jetzt ist klar, das Coronavirus gehört zu den verheerendsten Seuchen der Menschheit.
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Zu den schlimmsten Plagen des Mittelalters gehört die Pest.
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Allein zwischen 1346 und 1353 sterben 25 Millionen Menschen den "Schwarzen Tod". Den Erreger Yersinia pestis entdeckt 1894 der schweizerisch-französische Arzt Alexandre Yersin.
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Das Bakterium wird über Flöhe übertragen, die Ratten und Mäuse als Wirt nutzen.
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Menschen stecken sich durch den Biss infizierter Flöhe an, über eine Tröpfcheninfektion ist auch die Mensch-zu-Mensch-Ansteckung möglich.
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Es gibt verschiedene Erscheinungsformen der Krankheit: Die Pestsepsis und die Lungenpest verlaufen unbehandelt fast immer tödlich, bei der unbehandelten Beulenpest stirbt etwa die Hälfte der Patienten, ...
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... die abortive Pest äußert sich nur in leichtem Fieber und geschwollenen Lymphknoten und gilt als harmlos. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es bis heute nicht.
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Die Verbreitung der Krankheit wird durch katastrophale hygienische Bedingungen begünstigt, bis heute bricht die Krankheit immer wieder aus.
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WHO-Angaben zufolge erkrankten zwischen 2010 und 2015 mehr als 3000 Menschen weltweit an Pest, von denen 584 starben.
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Zuletzt starben in Madagaskar 2017 mehr als 200 Menschen bei einem Ausbruch der Krankheit.
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Eine der am meisten gefürchteten Killer-Krankheiten sind jahrhundertelang die Pocken.
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Allein im 20. Jahrhundert sterben mindestens 300 Millionen Menschen an den Pocken.
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Die Krankheit ist auch unter dem Namen Blattern oder Variola bekannt.
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Die Betroffenen haben zunächst hohes Fieber und Schüttelfrost, nach ein paar Tagen kommt der charakteristische Ausschlag hinzu.
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Aus den Pusteln stammt schließlich auch die Waffe gegen die Krankheit.
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Der britische Landarzt Edward Jenner entwickelt aus der darin enthaltenen Wundflüssigkeit eine Impfung, ...
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... 1966 beginnt die WHO ein weltweites Impfprogramm. Seit 1980 gilt die Seuche als ausgerottet.
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Die Angst vor den tödlichen Pocken ist trotzdem bis heute nicht gebannt, die Erreger gelten als mögliche und hochgefährliche Biowaffen.
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Cholera ist eigentlich eine leicht zu behandelnde Krankheit, trotzdem sterben der WHO zufolge jedes Jahr zwischen 20.000 und 143.000 Menschen daran.
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Die schwere bakterielle Infektion führt zu extremem Durchfall und starkem Erbrechen.
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Die Erkrankten erleiden einen massiven Flüssigkeitsverlust und sterben unbehandelt meist an Nierenversagen oder Kreislaufschock.
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Robert Koch kann 1883 beweisen, dass der Erreger sich im Wasser weiter verbreiten kann.
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Deshalb ist die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und die Verbesserung der sanitären Verhältnisse.
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Vor allem in humanitären Notsituationen nach Naturkatastrophen und in Kriegsgebieten kommt es bis heute immer wieder zu Choleraepidemien.
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1918, unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, breitet sich eine heute als "Spanische Grippe" bezeichnete Pandemie in unfassbarer Geschwindigkeit aus.
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500 Millionen Menschen fallen dem Virus H1N1, einem Subtypen des Influenza-A-Erregers, zum Opfer, mindestens jeder zehnte Infizierte stirbt.
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Die Spanische Grippe gilt als eine der verheerendsten Pandemien der Menschheitsgeschichte.
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Medizinhistorikern zufolge existiert die Grippe vermutlich schon seit der Zeit vor dem 16. Jahrhundert.
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Bis heute gibt es immer wieder Grippewelllen mit sich ständig verändernden Erregern.
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(Foto: AP)
Die WHO geht davon aus, dass jedes Jahr drei bis fünf Millionen Menschen schwer an Grippe erkranken. Die Zahl der Todesopfer liegt zwischen 290.000 bis 650.000 jährlich.
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Seit den 1980er-Jahren wächst die Angst vor einer tödlichen Seuche, für die es bis heute keine Heilung gibt: Die Rede ist von AIDS, hervorgerufen durch das HI-Virus.
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(Foto: AP)
Erstmals identifiziert wird HIV 1981 in den USA, ...
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... innerhalb eines Jahres steigt die Zahl der Infektionen auf knapp 800 an.
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Aktuellen Statistiken zufolge leben heute rund 40 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion.
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In den vergangenen Jahrzehnten rafft das Virus 35 Millionen Menschen dahin. HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte, Krankheitserreger können so schwere Erkrankungen auslösen, an denen die Betroffenen sterben.
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Das Virus wird meist beim Sex oder beim Drogenkonsum ohne Schutzmaßnahmen übertragen. In den Anfangsjahren waren auch Blutkonserven infiziert.
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Obwohl es bislang weder eine Impfung noch eine Therapie für HIV und AIDS gibt, kann der Krankheitsverlauf mit modernen Medikamenten so weit verlangsamt werden, dass HIV-Infizierte die Lebenserwartung von Nichtinfizierten haben.
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Für die Bekämpfung der Krankheit ist Aufklärung der erfolgreichste Weg. Die wichtigsten Maßnahmen sind Kampagnen für sicheren Sex und die Nutzung von Testangeboten. Eine wichtige Rolle spielt außerdem der Zugang zu sauberen Spritzen für Drogenkonsumenten.
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Zu den größten Herausforderungen gehören die viralen hämorrhagischen Fieber.
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Das 1969 entdeckte Lassa-Fieber, die 1967 entdeckte Marburg-Krankheit und das erstmals 1976 aufgetretene Ebola-Fieber verursachen vor allem in Südamerika, Afrika und Südostasien immer wieder örtlich begrenzte Epidemien.
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Die Infektionen greifen verschiedene Körpergewebe an und führen dadurch zu Blutungen. Im Fall von Ebola endet die Krankheit meist tödlich.
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Für die meisten hämorrhagischen Fieber gibt es bisher keine medikamentöse Behandlung. Für Ebola gibt es bereits einen Impfstoff, für andere Fieber kommt die Entwicklung gut voran.
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Ein Infektionskrankheit, die nach Angaben der WHO jedes Jahr zu vielen vermeidbaren Todesfällen führt, sind die Masern.
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Schon im Mittelalter grassieren die Masern immer wieder, viele Menschen sterben. Erst im 19. Jahrhundert wird darin eine eigenständige Krankheit erkannt.
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Die Krankheit ist eine hochansteckende, fieberhafte Virusinfektion, bei der ein typischer Ausschlag auftritt. Als Komplikationen können Mittelohr-, Lungen- oder Gehirnentzündungen auftreten.
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(Foto: imago/United Archives International)
1958 gelingt es schließlich, einen Impfstoff zu entwickeln, der seit 1963 weltweit verwendet wird.
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(Foto: imago images/photothek)
Die wachsende Impfskepsis in den Industrienationen und die zunehmende Ausbreitung des Erregers durch die Globalisierung hat zu einem weltweiten Anstieg der Masernfälle geführt. Deshalb erklärt die WHO die Krankheit 2019 zur globalen Gesundheitsbedrohung.
Pest oder Cholera Die todbringendsten Seuchen der Menschheit
Tausende oder sogar Millionen Tote: Im Lauf der Geschichte wird die Menschheit immer wieder von furchtbaren Epidemien heimgesucht. Viele dieser todbringenden Krankheiten gehören der Vergangenheit an, aber längst nicht alle.
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