Mutmaßliche Vergewaltigung Dritte Festnahme nach Vorfall im Görlitzer Park
03.08.2023, 18:14 Uhr
Die drei Verdächtigen sitzen alle in U-Haft.
(Foto: dpa)
Eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung beschäftigt Polizei und Justiz in der Hauptstadt. Nach mehreren Wochen werden die ersten Verdächtigen festgenommen - dabei könnten noch weitere Männer an der Tat beteiligt gewesen sein.
Die Polizei hat einen weiteren Mann festgenommen, der an einer Vergewaltigung im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg beteiligt gewesen sein soll. Der 22-Jährige sei im Ortsteil Rummelsburg gefasst worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Wegen des mutmaßlichen Sexualdelikts sei der Mann per Haftbefehl gesucht worden. Er werde voraussichtlich am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach Informationen des "Tagesspiegel" stammt der Tatverdächtige aus Guinea.
Die Polizei hat wegen der Tat bereits zwei Männer im Alter von jeweils 22 Jahren verhaftet. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen auch gegen mögliche weitere Verdächtige dauern laut Polizei an.
Am 21. Juni sollen mehrere Männer in den frühen Morgenstunden eine 27-Jährige vergewaltigt haben. Mutmaßlich handelt es sich um eine Gruppe von Drogendealern. Ihr gleichaltriger Freund soll von den Tätern verletzt und zu Boden gebracht worden sein. Der Fall hat erneut eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen in dem Park ausgelöst.
Noch bevor die Polizei über den Fall im Görlitzer Park informierte, hatte es erste Medienberichte gegeben. Zunächst bestätigten die Beamten lediglich, dass es ein Ermittlungsverfahren gebe. Wegen laufender Ermittlungen, aber auch wegen der Persönlichkeitsrechte der Opfer hielt die Polizei weitere Details zunächst zurück.
Kritik an dieser Vorgehensweise wies die Behörde zurück. In einer Mitteilung hieß es, dass es selbstverständlich eine entsprechende Warnung vonseiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft gebe, sofern sich die Fälle in den Berliner Parks einer Serie zuordnen ließen. "Dafür ergeben sich jedoch - nach den bisherigen Erkenntnissen - keine Anhaltspunkte."
Auch die Gewerkschaft der Polizei reagierte auf die Vorwürfe, die Öffentlichkeit erst spät informiert zu haben. Demnach müsse die Polizei bei der Kommunikation stets daran denken, die Ermittlungen nicht zu gefährden. Angesichts der ersten Festnahme könne man aber festhalten, "dass die besonnene und zurückhaltende Herangehensweise Früchte trägt".
Quelle: ntv.de, mba/dpa