Panorama

Acht Jahre für Yasmin H. Ehefrau von Rizin-Bombenbauer muss in Haft

Am 13. Juni 2018 nimmt die Polizei den Ehemann von Yasmin H. in Köln-Chorweiler fest.

Am 13. Juni 2018 nimmt die Polizei den Ehemann von Yasmin H. in Köln-Chorweiler fest.

(Foto: picture alliance/dpa)

Jetzt steht das Urteil fest. Yasmin H. muss für acht Jahre ins Gefängnis. 2018 hilft sie ihrem Ehemann, eine Rizin-Bombe zu bauen. Der Plan: Einen islamistischen Anschlag verüben. Hunderte Menschen hätten sterben können.

Das Urteil gegen die Ehefrau des Kölner Rizin-Bombenbauers ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof verwarf die Revision von Yasmin H. bereits am 5. Mai als unbegründet, wie das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf heute mitteilte.

Die Frau war vom OLG im Juni 2020 wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und der Beihilfe dazu zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Nach Ansicht des Gerichts hatte sie mit ihrem Ehemann für einen islamistischen Anschlag an einem belebten Platz in Deutschland eine hochgefährliche Biowaffe aus Rizin hergestellt. Das Paar hatte laut Anklage rund 84 Milligramm Rizin aus Rizinussamen gewonnen.

Ein Gutachten ergab: Rein rechnerisch hätten durch die Giftmenge 13.500 Menschen sterben können. Bei der geplanten Verbreitung durch eine mit Stahlkugeln gespickten Streubombe wären es etwa 200 Tote gewesen. In Chats des Messengers Telegram hatte sich das Paar von Hintermännern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) motivieren und anleiten lassen, Anschläge in Deutschland zu begehen, nachdem die Ausreise des Tunesiers nach Syrien gescheitert war.

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Der Ehemann wurde im März 2020 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Auch dieses Urteil ist bereits rechtskräftig. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz war den mutmaßlichen Islamisten durch Hinweise auf die Spur gekommen, wonach sich ein Tunesier mit Wohnsitz in Köln um die Anschaffung hochgiftiger Substanzen bemühte.

Der Mann wurde am 13. Juni 2018 festgenommen, später auch seine Ehefrau. Das Rizin war in der Wohnung des Paars in Köln-Chorweiler bei einem Großeinsatz des Bundeskriminalamts unter Beteiligung von Spezialisten des Robert-Koch-Instituts gefunden worden.

Quelle: ntv.de, law/AFP/dpa

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